Vergangenes Jahr sorgte der Kinofilm «Taste the Waste» für Gesprächsstoff. Nun erscheint die deutsche Dokumentation auf DVD. Der Film lenkte die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf die Müllberge, die sich hinter den Supermärkten türmen. Hier liegen Tonnen von makellosen Esswaren, die sich nicht mehr verkaufen lassen.
Der Filmemacher Valentin Thurn zeigt den absonderlichen Umgang mit Esswaren in der westlichen Welt: Verkäufer in einem französischen Supermarkt werfen Joghurts sechs Tage vor dem Ablaufdatum weg, weil die Kunden sie nicht mehr kaufen wollen. Halbleere Brotregale wirken unattraktiv, daher füllen die Angestellten sie am späten Nachmittag mit frischem Brot auf. Das meiste davon landet nach Ladenschluss auf dem Müll.
Die Menge der weggeworfenen Lebensmittel der EU und der USA würde dreimal ausreichen, um alle Hungernden der Welt zu ernähren. Die Verschwendung beginnt bereits weit vor dem Supermarkt. Schon bei der Ernte werden Kartoffeln weggeschmissen, die zu gross sind oder Dellen haben.
Valentin Thurn zeigt auch Menschen, die sich auflehnen. So zum Beispiel eine Gruppe von Farmern und Konsumenten in den USA, die einwandfreies Gemüse, das Supermärkte wegwerfen, günstig abgeben.
Wer die intakten Lebensmittel an Tiere verfüttern will, hat Pech gehabt. In der Schweiz und in der EU ist das Verfüttern von Speiseresten verboten – das Wegschmeissen ist also gesetzlich vorgeschrieben.
«Taste the Waste» erweist sich als beeindruckendes Plädoyer für einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln. Die Dokumentation erhielt den deutschen Umweltmedienpreis 2011.
«Taste the Waste.» Ein Film von Valentin Thurn. Deutschland 2011. 91 min. Lighthouse Home Entertainment 2012.
TV-Tipps
Der Mensch spielt Gott
Auf die Entschlüsselung der DNA folgt nun die Entwicklung der synthetischen Biologie. Damit könnte der Mensch künftig das Genom von Organismen neu programmieren und ihnen Leben einhauchen. Was passiert, wenn der Mensch in die Evolutionsgeschichte eingreift?
«Leben aus dem Labor», Arte, Do, 26.4., 22 Uhr
Die kleine blaue Pille
Vor zehn Jahren kam eine kleine blaue Pille zur Potenzsteigerung auf den Markt und versetzte die Welt in Aufregung. Der Film begibt sich auf eine humorvolle Suche nach der Wahrheit hinter Viagra und entfaltet eine Geschichte über Potenz, Angst und die Beschaffenheit des modernen Mannes.
«Erectionman», Arte, Do, 26.4., 22.50 Uhr
Hungern im Überfluss
Mit heutigen Mitteln könnte man rund zwölf Milliarden Menschen ernähren. Aber: Eine von sieben Milliarden Menschen leidet Hunger. Ist die Spekulation schuld an dieser Fehlverteilung? Fehlt es an Ackerland? Produzieren die Menschen falsch? Wichtige Fragen, denn: Mit der Menschheit wächst auch der Nahrungsmittelbedarf.
«Sternstunde Philosophie – Hunger: Zu wenig Nahrung oder ungerechte Verteilung?», SF 1, So, 29.4., 11 Uhr
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Kann man einen defekten Körperteil mit Hilfe von körpereigenen Zellen nachzüchten und reparieren? Im Falle von verletzten Gelenken wie Hüften, Knien oder Bandscheiben ist dies bereits Wirklichkeit. Der Film stellt die neuartige Behandlungsmethode vor.
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Schweizer Uhren – eine Zeitreise
Die schweizerische Uhrenindustrie ist einer der wichtigsten Industriezweige im Land. Wie schafften diese Uhren den Weg zum Welterfolg, und wo steht die Branche heute? Der Dokumentarfilm zeigt die wechselvolle Geschichte der helvetischen Uhrenindustrie.
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Braune Brause
Der US-Konzern Coca-Cola ist der weltweit grösste Getränkehersteller. Doch was ist Coca-Cola eigentlich? Ist das Süssgetränk einzigartig oder lässt es sich im Labor nachbrauen? Passen Sport und Cola zusammen? Wo kommt in Dürreregionen das Wasser für die Cola-Produktion her? Der «Coca-Cola-Check» geht solchen Fragen nach.
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