Am 11. März 2011 wurde Japan vom stärksten Erdbeben erschüttert, das die Seismologen je im Land gemessen hatten. Es löste einen Tsunami und die Atomkatastrophe von Fukushima aus. Der Tsunami überflutete eine Fläche von 470 Quadratkilometern. Von den Dörfern blieben nur Trümmerberge übrig. Selbst die Einheimischen können heute nicht mehr erkennen, wo ihr Haus stand.
Der japanische Filmer Toshi Fujiwara hat die verwüsteten Regionen ein Jahr nach der Katastrophe besucht. Sein Dokumentarfilm setzt nicht in erster Linie auf Informationen und Zahlen. Er nähert sich der Katastrophe vor allem atmosphärisch. Behutsame Schwenks mit der Kamera über Schuttlandschaften wirken für sich. Eine Kommentatorstimme sinniert über den Sinn von solchen Katastrophenbildern und fragt, ob sie überhaupt helfen, zu verstehen, was passiert ist.
Der Film zeigt auch idyllische bäuerliche Landschaften mit Kühen und Feldern . Und hinterfragt sie gleich: Denn die Landschaften sind radioaktiv verseucht und damit wenn auch unsichtbar so verwüstet wie die Landstriche an den Küsten.
Toshi Fujiwara ergänzt seine Reflexionen durch Interviews mit Einheimischen am Rand der Sperrzone von Fukushima. Viele ehemalige Fischer und Bauern haben keine Arbeit mehr. Sie leben auf verstrahltem Grund und Boden. Von ihrer Regierung fühlen sie sich vergessen und verraten.
«No Man’s Zone» nähert sich dem Katastrophenszenario nüchtern und zurückhaltend. Manche Einstellungen wirken langatmig, doch hinterlassen sie damit einen Eindruck, der stark nachwirkt. Der Film ist erhältlich unter Trigon-film.org/de.
«No Man’s Zone.» Ein Film von Toshi Fujiwara. Frankreich, Japan 2012. 103 min. Trigon-Film 2013.
TV-Tipps
Umstrittene Homöopathie
Die alternative Therapieform ist bei Patienten sehr beliebt. Kritiker behaupten, bis heute sei nicht bewiesen, dass Homöopathie besser wirke als Plazebos. Die Wissenschaftsdokumentation nimmt die Globuli ins Visier und fragt direkt: Heilung oder Humbug?
«Homöopathie: Heilung oder Humbug?», 3 Sat, Do, 21.3., 20.15 Uhr
Über die Krise in der Lebensmitte
Graue Schläfen, ein neuer Porsche, eine jüngere Lebensgefährtin – fast jeder kennt jemanden, den die Midlife-Crisis erwischt hat. Aber was genau heisst das? Gibt es präzise körperliche oder psychische Ursachen? Der Film zeigt, was die Wissenschaft über die Krise weiss.
«Midlife-Crisis – die Fakten», Arte, Mi, 27.3., 21.00 Uhr
Die neue Armut in der Schweiz
Mit der Wirtschaftskrise wird die Armut auch in der Schweiz zum immer grösseren Problem. Um diesen Menschen zu helfen, hat Caritas Schweiz ein weitverzweigtes Hilfsnetz mit Arbeitsstätten, Einkaufsmöglichkeiten und Verpflegungszentren aufgebaut.
«Dok: Caritas – Armut in der Schweiz», SRF, Mi, 27.3., 22.55 Uhr
Vermächtnis eines Meisters
Der Film begibt sich auf die Spuren Leonardo da Vincis und nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise zu den historischen Wirkstätten. Es ist der Versuch, ein Genie zu porträtieren, dessen Leben von Erfolg und Misserfolg geprägt war.
«Leonardo: Auf den Spuren eines Genies», ZDF Info, Fr, 22.3., 21.45 Uhr
Goldene Gentech-Erfindung
Können unterernährte Kinder in den Philippinen bald aufatmen? Rettet sie der Provitamin-A-Reis von Professor Ingo Potrykus vor Erblindung und Tod? Noch dieses Jahr könnte der Wunderreis in den Philippinen auf den Markt kommen. Ein Fernsehteam hat vor Ort recherchiert.
«Dok: Der Wunderreis», SRF, Do, 28.3., 20.05 Uhr
Geheimnisse der Tiefsee
Während Jahrhunderten glaubte man, ohne Sonnenlicht gäbe es kein Leben. Erst die Entdeckung der sogenannten schwarzen Raucher bewies: Dank der Chemosysthese gibt es in der Tiefsee unabhängig vom Licht der Sonne höheres Leben.
«Leben am Limit», Arte, Do, 28.3., 21.00 Uhr