DVD-/Radio-/TV-Tipps: Krieg auf den Sojafeldern
Weltweit profitieren die Industriestaaten vom Sojaanbau in Südamerika. Dies geht zulasten der dortigen Kleinbauern, wie ein Dokumentarfilm zeigt.
Inhalt
saldo 03/2013
20.02.2013
Marc Mair-Noack
Die Bauern versperren dem Traktor den Weg, der gerade Pestizide auf die Sojafelder sprühen will. Es kommt zum Streit, denn die Bauern haben genug von ihren giftspritzenden Nachbarn. Jeden Tag weht der Wind das Gift auf ihre Äcker und vernichtet die eigene Ernte. Der Film «Raising Resistance» der deutschen Filmemacher Bettina Borgfeld und David Bernet beginnt mit einem Wortgefecht zwischen Bauern in Paraguay. Erst nach und nach erfährt m...
Die Bauern versperren dem Traktor den Weg, der gerade Pestizide auf die Sojafelder sprühen will. Es kommt zum Streit, denn die Bauern haben genug von ihren giftspritzenden Nachbarn. Jeden Tag weht der Wind das Gift auf ihre Äcker und vernichtet die eigene Ernte. Der Film «Raising Resistance» der deutschen Filmemacher Bettina Borgfeld und David Bernet beginnt mit einem Wortgefecht zwischen Bauern in Paraguay. Erst nach und nach erfährt man, dass dies kein Einzelfall ist.
In Paraguay verschwinden immer mehr Wälder, um dem Sojaanbau Platz zu machen. Auch ganze Dörfer wurden der erfolgreichen Sojabohne bereits geopfert. Soja ist in den Industriestaaten als Futtermittel für Tiere ebenso beliebt wie als Bio-Kraftstoff.
Die Bauern im Film leben in Paraguay auf einer Art landwirtschaftlichen Insel: Rund um ihre Äcker und einige Bäume liegen kilometerweit nur Soja-Monokulturen.
Die Sojabohnen sind gentechnisch so verändert, dass ihnen die starken Pestizide nichts mehr anhaben können. Doch die Giftstoffe zerstören die Ernte der Kleinbauern auf den Feldern nebenan. Ein Junge verliert durch das Pflanzenschutzmittel sogar das Augenlicht. Schliesslich greifen die Bauern zu Waffen, um ihre Rechte zu verteidigen. «Hier herrscht praktisch Krieg», sagt einer der Landwirte in die Kamera.
Der Film stellt in ruhigem Tempo die Schattenseiten von landwirtschaftlicher Massenproduktion dar. Er verzichtet auf einen anklagenden Kommentar. Die Bilder und Aussagen von Opfern wie auch Tätern sprechen für sich.
TV-Tipps: Die Vermarktung von Menschen
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