Die Zukunft der Erde sieht düster aus: Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung und Bevölkerungswachstum sind Phänomene, die zeigen, dass sich die Menschheit in einer kritischen Phase befindet. Dokumentationen über Fehlentwicklungen in Natur und Wirtschaft gibt es genug. Der Film «Tomorrow» geht einen anderen Weg: Er porträtiert Menschen und Gruppierungen, die kreative Lösungen für akute öko­logische und ökono­mische Probleme anbieten. Der ­gemeinsame Nenner: Die ­Aktivitäten sind regional ­begrenzt, können aber als Vorbild für andere dienen.

Beispiel: 2013 war die amerikanische Automobilmetropole Detroit zahlungsunfähig. Die Einwohner begannen, mitten in der Stadt Nahrungsmittel anzubauen. Inzwischen gibt es auf dem Stadtgebiet rund 1600 Farmen. Kleinbauern sind deutlich produktiver als Grossunternehmen mit ihren Monokulturen. Kleinbauern könnten laut Film problemlos 10 bis 12 Milliarden Menschen ernähren. 

Auch punkto Energiegewinnung gibt es ehrgeizige Projekte: Kopenhagen will bis 2025 dank Windturbinen und Strom aus Waldabfällen unabhängig von externen Stromlieferanten werden. Island ist dank Wasserkraft und Wärmegewinnung aus dem Boden bereits heute nicht mehr auf Strom von aussen angewiesen. 

Im englischen Totnes gibt es neben regional produzierter Energie und Nahrung auch eine lokale Währung. Der Vorteil: Das Geld zirkuliert innerhalb der Region und verschwindet nicht in internationalen Konzernen. Auch das Schweizer WIR- Geld ist ein solches Beispiel. Mit WIR-Geld kann man nur bei Schweizer Unternehmen bezahlen. Das Geld bleibt im Kreis der Nutzer.

Manche im Film gezeigten Projekte sind bekannt, andere zeigen erfrischend neue Ansätze. Am Ende bleibt das inspirierende Fazit, dass man sich nicht mit schlechten Entwicklungen abfinden muss, sondern aktiv vieles verändern kann. Ab 26. Mai in Schweizer Kinos.

«Tomorrow – Demain.» Ein Film von Cyril Dion und Mélanie Laurent. ­Frankreich, 2015, 118 Min., Filmcoopi.