Geht die Zürcher Kantonalbank (ZKB) ­davon aus, dass ihre Kunden schlecht informiert sind – oder Preise nicht vergleichen? Nur so lässt sich der Werbebrief ­erklären, den die ZKB ihren ­Kunden vor ein paar Wochen zuschickte. Die Bank rechnete vor: Ein Privatkonto und eine ­Maestro-Karte würden zusammen pro Jahr 52 Franken ­kosten. Und sie empfahl: Für nur 8 Franken zusätzlich gäbe es auch noch eine Basic-­Kreditkarte. 

Was ist das für eine Kreditkarte? Ein Blick auf die ZKB-Website zeigt: Die Basic-Kreditkarte von Visa hat eine Limite von mageren 3000 Franken pro Monat, der Fremdwährungszuschlag liegt bei happigen 2,5 Prozent. Abgerechnet wird zwingend im unvorteilhaften Lastschriftverfahren. Damit gibt man der Kreditkarten­herausgeberin einen Freipass, sich auf dem Konto zu bedienen, ohne dass man die Rechnung vorgängig kontrollieren kann. Und ­Zusatzleistungen wie Bonusprogramme gibt es nicht. Eine solch abgespeckte Kreditkarte ist keine 8 Franken pro Jahr wert. 

Bessere Alternativen gibt es genug: Die ­Cumulus Mastercard der Migros, die Supercard-Kreditkarte von Coop, die Manor World Mastercard und die einfachen Cashback-­Kreditkarten der Herausgeberin Swisscard kommen ohne Jahresgebühr aus. Zudem ­bieten sie höhere Ausgabelimiten, und der Fremdwährungszuschlag kostet 1,5 Prozent. Die Zahlung per Rechnung ist möglich, dazu kommen geldwerte Bonusprogramme. Damit verglichen ist das ZKB-Angebot dürftig und teuer.