Die Autoren Thomas Ramge und Marcus Rohwetter bringen viele Beispiele, wie Konsumenten im Alltag manipuliert werden. So lässt etwa eine Vorspeise zum Preis von 55 Euro andere Gerichte günstig erscheinen. Folge: Die Umsätze im mittleren Preissegment steigen. 

Auch Speisekartenpoesie steigert den Umsatz: Sie verwandelt ein simples «gegrilltes Rindssteak» in die «Spezialität des Hauses: Saftiges Filet vom Weiderind, schonend zubereitet auf unserem Lavagrill». Gute Gefühle lassen nicht nur das Herz, sondern auch das Portemonnaie aufgehen.

Auch mit Ängsten macht man Kasse – etwa beim Vermarkten unnötiger Versicherungen oder einem «dermatologisch getesteten», also wohl ungefährlichen Produkt. Und die Angst, leer auszugehen, lässt Käufer besonders rasch zugreifen – sei das im Supermarkt oder beim Buchen von Ferien. 

Das Buch ist in zahlreiche kurze, meist sehr amüsante Kapitel unterteilt. Die Tour d’Horizon der Verkaufspsychologie macht fit im Erkennen von Manipulationsversuchen – oder lässt jedenfalls bewusst werden, was man möglicherweise bereits ahnte. Eine unterhaltsame und erhellende Lektüre.

Thomas Ramge, Marcus Rohwetter, «Nimm 2, zahl 3. Die Kunst des klugen Kaufens.» Rowohlt, 256 Seiten, ca. Fr. 18.–