Ende 2023 hatte die Branchenorgani­sation Butter 2440 Tonnen Butter im Tiefkühllager. Diese kommt früher oder später ins Regal. Laut Coop stammen über das Jahr hinweg rund 10 Prozent der verkauften Buttermenge aus dem Tiefkühllager und werden vor dem Verkauf aufgetaut.

Coop und Migros deklarieren aufgetaute Butter nur teilweise. Die Migros sagt, das sei «gesetzlich nicht gefordert und liege im ­Ermessen des Lieferanten». Coop unterlässt die Deklaration bei den Eigen­marken Qualité & Prix und Prix Garantie. Bio-­Produkte weisen den Hinweis «enthält tiefgekühlte Butter» auf, wenn sie aufgetaut sind. Das verlangt die Branchenorganisation Bio Suisse.

Tatsächlich müssen Hersteller laut Gesetz aufgetaute Ware nicht deklarieren, «wenn das Auftauen keine negativen Auswirkungen» hat. Das ist gemäss Experten bei Butter innerhalb der Mindesthaltbarkeit zwar der Fall. Das Problem ist jedoch, dass die Konsumenten nicht wissen, ob die gekaufte Butter zuvor tiefgekühlt war. Viele legen sie daheim in den Tiefkühler.

Lebensmittelingenieur Walter Bisig von der Forschungsanstalt Agroscope rät vom erneuten Tiefkühlen ab: Dabei könne die Butter ranzig oder ölig-talgig werden. Bisigs Tipp: Wer Butter einfrieren will, sollte Vorzugsbutter kaufen. Diese darf nicht vorher eingefroren werden. Aus Qualitätsgründen sollte auch frische Butter nicht länger als drei Monate im Tiefkühler liegen.