Dennis Cheng und Maggie Ke leben mit ­ihren Kindern Luna und Daniel in Sanxia, einem Vorort der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh.

Vor 15 Jahren wurde in Sanxia ein ganz neues Viertel für Zehntausende Bewohner gebaut. Als Dennis Cheng (39) hier 2009 als einer von wenigen eine Wohnung kaufte, wurde die Gegend noch als städte­baulicher Fehler verspottet. Da Taipeh immer teurer wurde, sind aber heute fast alle Wohnungen belegt. Dennis Cheng ist mit Maggie Ke (40) ver­heiratet. Tochter Luna (3) ist im Kinder­garten, Nesthäkchen Daniel kam erst im Juli zur Welt. 2017 zügelten Chengs Eltern von Südtaiwan nach Sanxia. Nach dem Tod des Vaters zog die Familie innerhalb von Sanxia um und lebt nun Tür an Tür mit Chengs Mutter (72). Wie 80 Prozent der Taiwaner hat die Familie Wohneigentum. Ihre Vier-Zimmer-Wohnung liegt im 24. Stockwerk eines Hochhauses.

Finanzielle Situation

Haushaltseinkommen pro Monat: Dennis verdient Fr. 2550.–, Maggie Fr. 1150.–

Kosten fürs Wohnen pro Monat: Fr. 220.– für die Nebenkosten (die ­Wohnung ist abgezahlt).

Kosten für Krankenversicherung: Fr. 160.– pro Monat.

Steuern pro Jahr: 2019 zahlten Dennis und Maggie keine Einkommenssteuer, weil sie Freibeträge für die Betreuung von Luna und Dennis’ Eltern sowie Hypothekarschulden abziehen konnten.

Sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden?

Dennis: Sanxia ist perfekt für Familien. Hier gibts viele Parks und Restaurants.

Was gibt es heute zum Abendessen?

Maggie: Es gibt Fisch, Gemüse, Reis und Sup­pe. Wie jeden Abend kocht Dennis’ Mutter.

Was machen Sie beruflich?

Dennis: Ich arbeite im Vertrieb einer Chemiefirma, die mit Rohmaterialien für Gummi und Kunststoffe handelt.

Maggie: Ich bin im Einkauf tätig. Unsere Firma produziert Bohrer für die Computer­industrie. Seit Juli bin ich im Mutter­schafts­urlaub. Während der ersten sechs Monate zahlt die Regierung 60 Prozent des Lohns, im zweiten Halbjahr gibts kein Geld mehr. Aber die Firma muss meine Stelle freihalten.

Wie lange ist Ihr Arbeitsweg?

Dennis: Etwa 45 Minuten mit dem Auto – mit Bus und U-Bahn dauert es doppelt so lange.

Wie lange arbeiten Sie?

Dennis: 40 Stunden pro Woche.

Welche Verkehrsmittel benützen Sie?

Maggie: Seit wir die Kinder haben, fahren wir fast immer mit dem Auto – auch, um Luna zum Kindergarten zu bringen und abzuholen.

Wo haben Sie die letzten Ferien verbracht?

Dennis: Letzten Sommer waren wir in der Region Yilan in Nordosttaiwan. Da gibt es viel Natur, Berge und Meer.

Sparen Sie Geld?

Dennis: Wir versuchen, jeden Monat 300 Franken beiseite zu legen.

Welchen Luxus leisten Sie sich?

Maggie: Wir machen so oft wie möglich Wochenendausflüge.

Wie hat Corona Ihren Alltag verändert?

Dennis: Taiwan bekam das Virus schnell in den Griff, deshalb hat Corona unser Leben kaum verändert. Geschäftsreisen ins Ausland sind allerdings nicht erlaubt, und Luna muss im Kindergarten eine Maske tragen.