Weshalb sind Meere bei Sonnenlicht blau und Sandstrände fast immer hellbraun? Wer in den Sommerferien nicht nur braun werden will, sondern auch klüger, findet die Antworten dazu im Sachbuch «Wie kommt der Sand an den Strand?». Der italienische Wissenschaftsjournalist Andrea Gentile spürt darin ­diversen Phänomenen nach, die sich am Meer beobachten lassen – von A wie Auftrieb bis Z wie Zyklon. 

Wasser reflektiert die blauen Lichtwellen

Man erfährt, dass Menschen mit hoher Lungenkapazität leichter im Wasser schwimmen – oder dass die Farbe des Meeres zustande kommt, weil das Wasser die blauen Lichtwellen reflektiert. Getränkedosen, die im Meer treiben, brauchen mehrere Hundert Jahre, bis sie zersetzt sind. Eine Flasche aus Plastik ist gar erst nach 1000 Jahren voll­ständig abgebaut. Und weshalb ist der Sand am Strand hellbraun? Die Farbe rührt vom hohen Quarzanteil.

Gentiles Erklärungen aus den Disziplinen Physik, Chemie und Biologie sind wissenschaftlich fundiert, aber keineswegs staub­trocken. Der Autor schreibt verständlich und kurzweilig, bedient sich allgemein bekannter Beispiele und ­reichert die Kapitel mit informativen Schaugrafiken an. 

Wie man eine stabile Sandburg baut

Kaum jemand wird das Buch von vorn nach hinten lesen. Wird am Strand die Neu­gier geweckt, schlägt man das entsprechende Kapitel im Buch nach. Manchmal lassen sich die Beispiele direkt vor Ort umsetzen: Ein Stein «schiefert» am besten übers Wasser, wenn der Aufprallwinkel exakt 20 Grad beträgt. Und die stabilsten Sandburgen gibt es, wenn die Wassermenge nicht mehr als 1 Prozent des Sandvolumens beträgt. 

Andrea Gentile: «Wie kommt der Sand an den Strand?», Hoffmann und Campe, 200 Seiten, ca. Fr. 23.–