Sauber

Für die Wirtezeitung «Gastrojournal» gibt es das Problem der Grüselbeizen nicht. Laut dem Vizedirektor des Verbandes ist die Sache nämlich eindeutig:  «Wenn ein Betrieb offen ist, heisst das, er ist zulässig, sauber und nicht gesundheitsgefährdend.» Das «Gastrojournal» sollte einmal einen Blick in die Berichte der Kantonslabors werfen. Im Kanton Zürich zum ­Beispiel wurden letztes Jahr 22,7 Prozent der kontrollierten 6079 ­Verpflegungsstätten beanstandet. 

Drohend

«Afghanistan droht eine Stichwahl» titelte der «Tages-Anzeiger». Der Grund: Keiner der beiden Präsidentschaftskandi­daten konnte im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit er­ringen. Demokratie scheint in Asien für den Tagi eine andere Be­deutung zu haben als in der Schweiz. Von dro­henden Wahlen hat man hier zumindest noch nicht gesprochen.

Fleissig

In Sachen Demokratie die Übersicht verloren hat auch die «Blick»-Redaktion. Zur Gripen-Abstimmung veröffentlichte Blick.ch laufend die Ergebnisse aus den Kantonen. Erstaunlich: In Basel-Stadt belief sich die Stimmbeteiligung demnach auf 98,74 Prozent. Möglicherweise wäre der Redaktion auch dann nichts aufgefallen, wenn sie über 100 Prozent erreicht hätte.

Verschwörend

«Eine Reihe von Problemen verschwört sich gegen unser Renten­system. Es steigt nicht nur die Zahl der Pen­sionäre, sondern diese werden auch immer älter.» So der Kommentar der «Sonntags-Zeitung» zum Rentenreformvorschlag von Bundesrat Alain Berset. 

Die Verschwörung der Probleme gegen das Rentensystem bei der zweiten Säule ist nicht nur sprachlich weniger schlimm, sondern auch inhaltlich weniger bedrohlich: Jeder neue Pensionär erhält das von der Pen­sionskasse zurück, was er und seine Arbeitgeber einbezahlt haben. Deshalb spielt die Zahl der Rentner für das Wohl­ergehen der Pen­sionskassen keine Rolle. Und darum geht es den Pensionskassen von Jahr zu Jahr nicht schlechter, sondern besser.