Für einen Flug mit der britischen Ryanair von Basel nach Zagreb und zurück zahlt man im März 51 Franken. Dieser Preis gilt für die günstigste Kategorie, in der nur ein kleines Handgepäck erlaubt ist. Wer mehr Gepäck mitnimmt, zahlt pro Flugstrecke einen Zuschlag zwischen 22 Franken (grösseres Handgepäck) und 32 Franken (Aufgabegepäck).
Vieles, was früher im Flugpreis enthalten war, müssen Passagiere heute separat bezahlen. Das beginnt beim Check-in: Will man nicht selbst im Internet einchecken, sondern am Flughafenschalter, verlangt Ryanair pro Flug 55 Franken. Diese Gebühr ist bei vielen Airlines gang und gäbe: Wizz Air verlangt dafür 40, Airbaltic 35 und Condor 25 Franken (siehe Tabelle im PDF).
Auch Sitzplatzreservationen kosten extra: Bei Eurowings, Ryanair oder Wizz Air sind Reservationen ab 4 Franken möglich. Fast überall gilt: Je weiter vorn im Flugzeug die Plätze liegen, desto teurer wirds. Bei Ryanair etwa kostet das Reservieren in den vordersten Reihen bis zu 19 Franken.
Teuer sind Reservationen auch bei Edelweiss: Für Europaflüge werden 14 Franken pro Person berechnet, für einen Flug nach Übersee 40 Franken. Eine vierköpfige Familie zahlt für die Sitzplatzreservationen auf dem Hin- und Rückflug also insgesamt 320 Franken. Bei der Swiss kostet die vorzeitige Reservation beim «Light»-Tarif für Europaflüge mindestens 14, für Lang- streckenflüge mindestens 17 Franken. Je nach Sitzplatz können es aber auch 50 Franken sein.
Wer auf eine Sitzplatzreservation verzichtet, muss mit Restplätzen vorliebnehmen. Das kann vor allem für Familien ärgerlich sein. Deshalb verlangt Ryanair von Reisenden mit Kindern eine kostenpflichtige Reservation. Bei Wizz Air gibt es die Option «Sitting together». Sie kostet 20 Franken und garantiert, dass zwei Fluggäste nebeneinandersitzen.
Kleinkindgebühr beträgt je nach Reise weit über 100 Franken
Früher konnten Kleinkinder unter zwei Jahren fast überall kostenlos auf dem Schoss eines Elternteils mitfliegen. Heute ist für sie noch immer kein eigener Sitzplatz vorgesehen. Trotzdem haben fast alle Airlines eine Kleinkindgebühr eingeführt. Bei Ryanair zahlen unter Zweijährige 25 Franken pro Weg, bei Easyjet 39 Franken. Edelweiss, Swiss und CHAir verlangen für Babys auf dem Platz der Mutter 10 Prozent des Flugpreises. Je nach Destination kann das weit über 100 Franken ausmachen.
Happige Zusatzkosten können auch entstehen, wenn das Handgepäck grösser oder schwerer ist als beim gebuchten Tarif zulässig. Bei Ryanair ist im günstigsten Tarif nur eine kleine Tasche mit den Massen 40 x 25 x 20 Zentimeter und maximal 10 Kilo Gewicht inbegriffen. Stellt sich am Gate heraus, dass das Gepäck zu gross oder zu schwer ist, muss es gegen eine Gebühr von 70 Franken im Frachtraum befördert werden.
Das handhabt auch Easyjet so: Hier fallen in diesem Fall 72 Franken an. Wer ein Handgepäck in der Grösse eines Rollkoffers (55 x 40 x 22 Zentimeter) an Bord nehmen will, muss dafür oft extra zahlen: bei Easyjet bis 50 Franken, bei Ryanair bis zu 30 Franken und bei Eurowings 15 Franken.
Tipp: Ein höherer Tarif mit gewissen Inklusivleistungen kann im Einzelfall günstiger sein als das günstigste Ticket, wie das Beispiel eines Ryanair-Flugs von Basel nach Zagreb zeigt. Wer einen Sitzplatz reservieren will, ein Gepäck zum Aufgeben mitnimmt und am Flughafen eincheckt, muss dafür beim günstigsten «Value»-Tarif eine Gebühr von 165 Franken extra zahlen. Inklusive 51 Franken Ticketkosten kostet der Flug schliesslich 216 Franken. Bucht man dagegen den teureren «Plus»-Tarif, kostet der Flug nur Fr. 115.60. Sitzplatzreservation, Aufgabegepäck und Flughafen-Check-in sind in diesem Preis inbegriffen.