Auf Zinskonten gibt es schon seit längerem nichts mehr zu holen. Vor zehn Jahren lagen die Zinsen im Durchschnitt bei über 2 Prozent – heute gibt es noch 0,1 Prozent. Das gilt auch für 3a-Konten. Deshalb investieren immer mehr Leute ihre Vorsorgegelder in 3a-Aktienfonds. Über die Jahre gerechnet erhält man so deutlich mehr für sein Geld (saldo 20/2021).
Aktienkurse sind Schwankungen unterworfen, der Zeitpunkt des Geldbezugs entscheidet also über die Höhe der Rendite. Nicht alle können den Zeitpunkt der Pensionierung selbst bestimmen. 3a-Konten müssen in der Regel bis zum Erreichen des gesetzlichen Rentenalters aufgelöst werden. Das heisst: Man muss dann seine Fondsanteile verkaufen. Bricht die Börse zum Zeitpunkt des Fondsverkaufs ein, erleidet man einen grösseren Verlust. Gut zu wissen: Wer über das Pensionsalter hinaus arbeitet, muss das 3a-Geld spätestens fünf Jahre später beziehen.
Um einen Bezug zum falschen Zeitpunkt zu verhindern, bieten immer mehr Banken Vorsorgefonds an, die man bei der Pensionierung nicht verkaufen muss: Diese Fonds kann man in seinem Wertschriftendepot behalten. Beispiele: Die UBS-Fonds Vitainvest-World und Vitainvest-Swiss lassen sich jederzeit in ein beliebiges UBS-Wertschriftendepot transferieren. Der Übertrag ist kostenlos. Die Bank übernimmt die anfallenden Stempelgebühren. Die Bank CIC hat ebenfalls zwei Vitainvest-Vorsorgefonds der UBS im Angebot, die bei der Pensionierung ins Privatvermögen übertragen werden können.
Auch die Postfinance springt auf den Zug auf. Sie will dieses Jahr einen Vorsorgefonds lancieren, der bei Erreichen des Rentenalters in einem Depot der freien Vorsorge parkiert werden kann. Auf Anfrage von saldo schreibt die Postfinance, es sei «nicht vorgesehen, dass dabei Transfergebühren anfallen».
Viele Banken bieten kostenlosen Wechsel in andere Anlagefonds
Einige Banken führen keine solchen Vorsorgefonds. Sie bieten aber andere Lösungen an: Kunden können die Vorsorgefonds kostenlos verkaufen und dann – ebenfalls kostenlos – in einen anderen Anlagefonds einsteigen. Solche Angebote haben etwa die Berner, Zürcher, St. Galler, Luzerner und Schwyzer Kantonalbank sowie die Migros-Bank und Raiffeisen. Das VZ Vermögenszentrum bietet keine eigenen Anlageprodukte an. Doch VZ-Kunden können ihr Geld in Indexfonds (ETFs) anlegen. Bei der Pensionierung lassen sich die ETFs kostenlos ins private Depot übertragen.
Von den 11 angefragten Banken bieten einzig die Credit Suisse und die Zuger Kantonalbank keine kostenlosen Wechselangebote an. Für Kunden dieser Institute gibt es aber eine Alternative: Sie können ihr 3a-Vermögen zu einer kundenfreundlicheren Bank transferieren, die für die letzten Jahre vor der Pensionierung flexible Fondslösungen anbietet. Dieser Wechsel ist kostenlos.
Wer mehrere 3a-Konten hat, kann Steuern sparen
- Anlagen in Wertschriften versprechen höhere Renditen als ein Zinskonto. Je höher der Aktienanteil, desto höher ist die Gewinnchance – aber auch das Verlustrisiko. Fondsanlagen sind nur bei einem Anlagehorizont von zehn Jahren und mehr risikoarm.
- Die Gesamtkosten der Fonds sollten 1 Prozent nicht übersteigen. Zu teure Fonds schmälern die Rendite.
- Auch beim 3a-Wertschriftensparen gilt: Wer mehrere Konten hat, kann das Geld gestaffelt beziehen und Steuern sparen.