Smartphones: Kostenfalle Internet
Neue iPhone-Funktionen können teuer werden: Sie laden grosse Datenmengen aus dem Internet herunter, ohne dass der Besitzer es weiss. Der K-Tipp zeigt, wie man dies verhindert.
Inhalt
K-Tipp 04/2013
27.02.2013
Letzte Aktualisierung:
16.08.2017
Darko Cetojevic/ Christian Birmele
Das iPhone-Konzept lautet: kinderleicht, mit einer Fingerspitze bedienen – und für den Besitzer läuft alles automatisch ab. Das ist zwar praktisch, kann aber teure Folgen haben. Denn das iPhone lädt im Hintergrund Daten aus dem Internet herunter – ohne Zutun des Benutzers.
Das belegen mehrere Fälle, die dem K-Tipp vorliegen. Bei einem Prepaid-Handy können besonders hohe Zusatzkosten anfallen. Typisch ist das Beispiel von Anna ...
Das iPhone-Konzept lautet: kinderleicht, mit einer Fingerspitze bedienen – und für den Besitzer läuft alles automatisch ab. Das ist zwar praktisch, kann aber teure Folgen haben. Denn das iPhone lädt im Hintergrund Daten aus dem Internet herunter – ohne Zutun des Benutzers.
Das belegen mehrere Fälle, die dem K-Tipp vorliegen. Bei einem Prepaid-Handy können besonders hohe Zusatzkosten anfallen. Typisch ist das Beispiel von Anna Vogel aus Zuchwil SO: Jede Nacht verband sich ihr iPhone von allein mit dem Internet. Ein Grund: Das iPhone suchte nach Wettervorhersagen und Börsenkursen. Diese werden in der «Mitteilungszentrale» angezeigt. Diese Info-Dienste müssen ausgeschaltet werden, sofern man sie nicht will. «Ich habe eine Prepaid-SIM-Karte. Die nächtlichen Aktivitäten meines Handys im Netz kosten jedesmal bis zu 2 Franken», beschwert sich Vogel.
Ein anderes Beispiel sind die sogenannten Diagnosedaten über die Telefon-Funktion. Damit werden anonymisierte Daten über die Handy-Nutzung an den Hersteller gesendet. Das können u. a. Standort und Anzahl SMS sein. Der Besitzer weiss davon nichts – und merkt es erst beim Verlust von Download-Guthaben. Je nach Gebrauch sind das täglich mehrere Kilobyte oder noch mehr.
Weitere Tipps: Merkblatt «Handy-Download verhindern»
iPhone: So verhindern Sie versteckte Downloads
Die versteckten Datenfresser beim iPhone kann man deaktivieren. So geht man vor:
1. Datenzugriff ganz ausschalten
Wer mit seinem iPhone nur sporadisch ins Internet geht, sollte den Datenzugriff bei Nicht-gebrauch ganz abschalten.
Verhindern unter: Einstellungen % Allgemein % Mobiles Netz. Dort «3G aktivieren» und «Mobile Daten» ausschalten.
So stellt das Handy garantiert keine Verbindung zum Internet übers Handynetz her. Weitere positive Folge dieser Einstellungen ist eine längere Batterielaufzeit. Nachteil: Man kann keine SMS mit Bildern (MMS) mehr empfangen.
2. Diagnosedaten nicht senden
Wer bei Inbetriebnahme seines iPhones den Menüpunkt «Diagnosedaten» nicht ausgeschaltet hat, sendet im Hintergrund Daten über sein Nutzungsverhalten an Apple.
Verhindern unter: Einstellungen % Allgemein % Info % Diagnose und Nutzung % Nicht senden.
3. Mitteilungszentrale
Mit dem Finger vom oberen Fensterrand nach unten wischen – und das iPhone zeigt unter anderem den Wetterbericht und die Aktienkurse. Sie werden mehrmals täglich aktualisiert.
Verhindern unter: Einstellungen % Mitteilungen % Mitteilungszentrale % Wetter- bzw. Aktienkurs-Widget ausschalten.
4. Datenabgleich
Das iPhone gleicht viele Daten automatisch ab, bei manchen Funktionen gar unnötig viele.
Verhindern unter: Einstellungen % Allgemein % Mobiles Netz % Mobile Daten verwenden. Sowie unter Einstellungen % Appstore % Automatische Downloads.
5. Hungrige Apps identifizieren
Einige Handy-Apps laden mehr Daten herunter als andere. So verbrauchen zum Beispiel Facebook und «Tages-Anzeiger» deutlich mehr Guthaben als «Samschtig-Jass». Mit Spezial-Programmen kann man die datenhungrigsten Apps feststellen und gezielt ausschalten.
So klappts bei Android-Handys
Bei Android-Geräten sind die Einstellungen je nach Hersteller und Modell an unterschiedlichen Orten zu finden:
1. Datenzugriff ganz ausschalten
Einstellungen % Drahtlos und Netzwerke. Dort auf «Datenverbrauch» tippen % Mobilfunk % «Aus» wählen.
Gut zu wissen: Am unteren Bildschirmrand zeigt eine Liste alle Programme an, die via Handynetz aufs Internet zugegriffen haben. So kann man problematische Apps feststellen und gezielt abschalten.
2. Diagnosedaten
Auch Google sammelt Daten übers Nutzungsverhalten.
Verhindern: Einstellungen % Standort % Standortdienste von Google.
3. Widgets
Mit kleinen Programmen, den Widgets, kann man sich auf dem Startbildschirm das aktuelle Wetter, Börsenkurse, Facebook-Meldungen usw. anzeigen lassen.
Verhindern: Lange mit dem Finger aufs Widget drücken und es dann in den Papierkorb ziehen.
4. Datenabgleich
Das automatische Herunterladen von E-Mails, Kalenderdaten oder Nachrichten muss nicht sein.
Verhindern: Einstellungen % Konten und Synchronisierung. Dort neben dem Menüpunkt «Autom. Synchronisierung» auf «Off» tippen.