Unter dem Pseudonym Wim Bledon breitet ein deutscher Profi-Schwarzhändler die perfiden Praktiken und Tricks der Ticket-Wiederverkäufer aus. Mit Hilfe von temporär angestellten Einkäufern oder mit verschiedenen Identitäten erwerben sie begehrte Eintrittskarten von Top-Fussballspielen oder von Konzerten und verkaufen diese zu überrissenen Preisen weiter. 

Der Schwarzhandel funktioniert vor allem über Internet-­Auktionsplattformen wie Ebay und Ricardo oder die ­Ticket-Website Viagogo. Die Gewinnspannen betragen bis zu mehreren hundert Prozent, behauptet Bledon. Auch wenn die Veranstalter Tickets personalisieren, häufig verwendeten Kreditkarten nachspüren oder Eintrittskarten sperren, finden die Schwarzhändler Wege, diese Hürden zu umgehen. 

Der Autor kennt keine Skrupel, Konzert- und Fussballfans abzuzocken. Eine günstig eingekaufte Ware ­teurer weiterzuverkaufen, entspreche dem gängigen Marktprinzip.

Das Buch ist ungeschminkt und geradlinig geschrieben. Wie der Schwarzhändler mit seinen Kunden umspringt und über sie spricht, erweckt Abscheu. Zugleich ist der detaillierte Blick hinter die Kulissen des Ticket-Schwarzhandels faszinierend. 

Wim Bledon, «Schwarzmarkt Tickethandel», Panda, ca. Fr. 20.–