Die Autobauer hauen beim Treibstoffverbrauch ihre Kunden immer häufiger übers Ohr. Der deutsche Automobilclub ADAC hat mit Praxistests den realen Benzinverbrauch von 144 Personenwagen ermittelt. Fazit: Nur 8 Fahrzeuge schlucken so viel Benzin wie angegeben. Die anderen 136 Modelle verbrauchen mehr.

Am grössten waren die Unterschiede zwischen Herstellerangaben und realem Verbrauch bei folgenden Modellen:

  • Volvo V40 D2 Momentum: 42 Prozent
  • Peugeot 208 Active 1.4 e-HDi FAP 68 PS EGS5 Start-Stopp: 34 Prozent
  • Fiat Punto 0.9 8V Twin­air Start-Stopp: 34 Prozent
  • Peugeot Partner Tepee Active 1.6 e-HDi FAP 92 PS EGS6 Start-Stopp: 27 Prozent.


Die Tricks der Autobauer: Den Benzinverbrauch ermitteln sie im Labor, Energiefresser wie Klimaanlage, Sitzheizung oder leistungsstarke Lautsprecher lassen sie weg (saldo 13/12).

Volvo zeigt sich über den grossen Messunterschied «erstaunt». Sprecher Alain Juon: «Volvo hat niemals Messresultate manipuliert oder beschönigt.» Der ADAC und Volvo hätten zur Erhebung «zwei völlig unterschiedliche Messverfahren angewandt».

Fiat-Sprecherin Fiona Flannery mutmasst, dass «die ADAC-Methode nicht wirklich normiert und von vielen nicht beeinflussbaren Faktoren wie Bodenbelag, Windverhältnisse oder Neigung der Strasse geprägt ist».

Der Touring Club Schweiz rät, im Vergleich zu den Herstellerangaben generell von einem Mehrverbrauch von 1 Liter Treibstoff je 100 Kilometer auszugehen.