Gute Kamera für 149 Franken
Scharfe Einzelbilder und passable Videos auch bei schlechten Lichtverhältnissen: Das schaffen nicht alle Kompaktkameras.
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K-Tipp 05/2015
11.03.2015
«Je dünner, desto schlechter»: So fasste der «Kassensturz» einen internationalen Praxistest von Kompaktkameras für 75 bis 325 Franken zusammen. Das Resultat: Ultradünne Kompaktkameras stossen vor allem bei der Bildqualität schnell an ihre Grenzen. Dazu sagt Projektleiter Markus Bautsch von der deutschen Stiftung Warentest: «Bei besonders flachen Kameras ist die Konkurrenz zu den Smartphones noch grösser als bei anderen Mode...
«Je dünner, desto schlechter»: So fasste der «Kassensturz» einen internationalen Praxistest von Kompaktkameras für 75 bis 325 Franken zusammen. Das Resultat: Ultradünne Kompaktkameras stossen vor allem bei der Bildqualität schnell an ihre Grenzen. Dazu sagt Projektleiter Markus Bautsch von der deutschen Stiftung Warentest: «Bei besonders flachen Kameras ist die Konkurrenz zu den Smartphones noch grösser als bei anderen Modellen. Deshalb müssen sie besonders billig angeboten werden.» Für eine gute Kamera muss man in der Regel mehr als 200 Franken investieren. Im Praxistest erhielt jedoch auch ein Modell für nur 149 Franken gute Noten.
Tipp der Experten: 10 Megapixel Auflösung sind für scharfe Bilder mehr als genug. Bei 20 Megapixeln droht sogar eine schlechtere Bildqualität. Diese Kompaktkameras erhielten die Gesamtnote «gut»:
- Nikon Coolpix S9700 (günstigster Online-Preis: Fr. 199.–)
- Sony Cyber-shot DSC-HX50V (Fr. 219.–)
- Canon Powershot S200 (Fr. 217.–)
- Panasonic Lumix DMC-TZ41 (Fr. 250.–)
- Sony Cyber-shot DSC-HX60V (Fr. 325.–)
- Canon Powershot SX700 HS (Fr. 248.–)
- Canon Ixus 265 HS (Fr. 149.–)
Die richtige Kamera für den richtigen Zweck
Darauf sollte man beim Kauf einer Fotokamera achten:
- Objektive: Prüfen, wie viele Objektive für den jeweiligen Anschluss erhältlich sind und wie viel sie kosten. Bei den Kompaktkameras ist der «Micro-Four-Thirds»-Anschluss der verbreitetste. Er ist mit dem «Four-Thirds»-Anschluss kompatibel.
- Handhabung: Auslöser oder Zoomtaste sollte man auch blind finden können. Das Bedienmenü der Kamera sollte einfach zu verstehen sein.
- Sucher und Bildschirm: Wer häufig bei hellem Sonnenlicht fotografiert, sollte eine Kamera mit Sucher wählen. Aber auch bei den eingebauten Bildschirmen gibts Unterschiede: Gute Displays liefern auch bei viel Licht noch relativ gute Bilder.
Kompaktkamera
- Vorteile: Leicht und einfach zu bedienen. Anders als Smartphones haben Kompaktkameras ein Zoom und meist bessere Objektive. Für Situationen wie «Sonnenuntergang» gibt es Voreinstellungen.
- Nachteile: Meist wenig manuelle Einstellmöglichkeiten. Bei dunklen Sujets sind die Bilder häufig körnig. Zudem wird das Bild leicht verzögert geknipst. Meist fehlt auch der Sucher.
- Preise: ca. 50 bis 600 Franken.
Bridgekamera
- Vorteile: Starke Zooms sind möglich. Es lassen sich manuelle Einstellungen vornehmen, ohne dass man auf die praktischen Voreinstellungen verzichten muss. Leichter als Systemkameras, meist mit Sucher erhältlich.
- Nachteile: Objektive lassen sich nicht wechseln. Meist kleinere Bildsensoren als bei Systemkameras, daher mehr körnige Bilder. Auch Bridgekameras haben eine Auslöseverzögerung.
- Preise: ca. 200 bis 700 Franken.
Systemkamera ohne Spiegel
- Vorteile: Leichter als Spiegelreflexkameras. Ist ein grosser Bildsensor eingebaut, können die Geräte qualitativ mit Spiegelreflexkameras mithalten.
- Nachteile: Noch nicht so viel Zubehör erhältlich wie bei Spiegelreflexkameras.
- Preise: ca. 400 bis 2000 Franken.
Spiegelreflexkamera
- Vorteile: Die Wechselobjektive haben oft eine hohe Qualität. Wer häufig Weitwinkelaufnahmen oder stark vergrösserte Aufnahmen macht, kann entsprechende Objektive dazukaufen. Manuelle Einstellungen lassen sich einfach durchführen. Kaum Auslöseverzögerung.
- Nachteile: Schwerer als andere Kameratypen. Zusatzobjektive oder Blitze brauchen Platz.
- Preise: ca. 500 bis über 10 000 Franken.