"Wer trinkt, fährt nicht"
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saldo 1/2004
21.01.2004
Peter Iten vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich über die Auswirkungen der Promille-grenze auf den Strassenverkehr.
Puls: Herr Iten, wie wirkt sich aus Sicht der Wissenschaft die 0,5-Promille-grenze auf das Unfallgeschehen im Strassenverkehr aus?
Peter Iten: Das Unfallrisiko steigt ab 0,4 bis 0,8 Promille um das Vierfache, bis 1,0 Promille sogar um etwa das Siebenfache an. Zur Festlegung des Grenzwertes spielen allerdings auch politische, gesells...
Peter Iten vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich über die Auswirkungen der Promille-grenze auf den Strassenverkehr.
Puls: Herr Iten, wie wirkt sich aus Sicht der Wissenschaft die 0,5-Promille-grenze auf das Unfallgeschehen im Strassenverkehr aus?
Peter Iten: Das Unfallrisiko steigt ab 0,4 bis 0,8 Promille um das Vierfache, bis 1,0 Promille sogar um etwa das Siebenfache an. Zur Festlegung des Grenzwertes spielen allerdings auch politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Faktoren eine Rolle.
Wie viel Alkohol darf man bei der 0,5-Promillegrenze noch trinken?
3 dl Bier oder 1 dl Wein oder 2 cl Schnaps ergeben bei einem mittelgewichtigen Mann eine Blutalkoholkonzentration von zirka 0,2 Promille. Pro Stunde werden zwischen 0,1 und 0,2 Promille im Körper wieder abgebaut. Solche Rechnungen sind allerdings gefährlich, denn grundsätzlich gilt immer noch: Wer trinkt, fährt nicht.
Man hört immer wieder die wildesten Gerüchte, wie man die Atemtests überlisten kann: zum Beispiel mit starkem Kaffee oder hochdosiertem Knoblauchverzehr. Ist da was dran?
Das sind alles reine Fantasieprodukte. Sollten Nahrungsmittel oder körpereigene Stoffwechselprodukte tatsächlich die Messung beeinflussen, dann höchstens in der dritten oder vierten Stelle hinter dem Komma.