Die Warze auf der Nase gehört zur Hexe wie der fliegende Besen. Kein Wunder, wollen Menschen Warzen so schnell wie möglich loswerden. So war das auch bei Franz Benz aus dem Kanton Aargau. Vor einigen Jahren bekam der 62-Jährige plötzlich Dornwarzen an den Füssen. Weil er als Strassenarbeiter oft 12 Stunden am Tag auf den Beinen war und «immer heisse Füsse» hatte, konnten sich die Warzen gut ausbreiten, vermutet er.
Die Warzen schmerzten beim Gehen. Um sie zu entfernen, probierte Benz viele Methoden aus: aufweichen, vereisen, abschaben. «Ich ging alle zwei bis drei Wochen zum Arzt, aber die Warzen kamen immer wieder.» Geholfen habe ihm schliesslich ein homöopathisches Mittel – Thuja-Globuli.
Arztbesuch nur nötig, wenn die Warzen stark schmerzen
Warzen loszuwerden, ist nicht einfach, wie das Beispiel von Franz Benz zeigt. Auslöser sind meist Papilloma-Viren. Sie sind extrem mühsam zu bekämpfen. Ein Grund zur Panik ist das aber nicht. Die meisten Warzen sind harmlos.
Welche Therapie wirkt, muss man selber herausfinden. Dabei dürfe man ruhig ausprobieren, was nütze, sagt Markus Streit, Chefarzt der Dermatologie am Kantonsspital Aarau. Zum Arzt müsse man nur, wenn die Warzen schmerzten, stark behinderten, optisch sehr störten oder ihre Zahl zunehme.
Apotheken verkaufen verschiedene rezeptfreie Mittel. Eines davon ist Salizylsäure (siehe Tabelle). Sie weicht die verhornte Haut auf. Nach einem warmen Hand- oder Fussbad lassen sich die obersten Hautzellen entfernen, die mit dem Papilloma-Virus infiziert sind. Dazu benötigt man nur eine Feile. Weil die Methode fast nicht wehtut, eignet sie sich gut für Kinder. Laut Streit bringt Salizylsäure Warzen in über 70 Prozent der Fälle nach sechs bis zwölf Wochen zum Verschwinden.
Beim Vereisen werden die infizierten Hautzellen mit Kälte abgetötet. Etwas mehr als die Hälfte der Betroffenen haben danach keine Warzen mehr.
Kälte-Applikatoren aus der Apotheke: Hautarzt rät ab
Früher mussten Patienten zum Arzt und die Warzen mit Flüssigstickstoff entfernen lassen. Seit einigen Jahren verkaufen aber Apotheken sogenannte Kälte-Applikatoren. «Doch sie sind nie so gut wie der Flüssigstickstoff beim Arzt», sagt Streit. Grund: Die Temperaturen der Produkte aus der Apotheke sind viel tiefer. Ein grosser Nachteil des Vereisens: Die Methode ist sehr schmerzhaft.
Ärzte setzen auch Laser gegen Warzen ein: Der Lichtstrahl brennt sie aus der Haut. Die Methode ist schmerzhaft und geht nicht ohne lokale Anästhesie. Zudem ist die Wirksamkeit wissenschaftlich wenig belegt. «Auch der Laser ist kein Wundermittel», sagt Severin Läuchli, Dermatologe am Universitätsspital Zürich. Genauso wenig hält er vom Herausschneiden. Das tue sehr weh und hinterlasse Narben. Zudem würden die Warzen oft wiederkommen.
Viele Betroffene setzen auf Hausmittel. Zum Beispiel auf Knoblauch, Bananenschalen oder auf Tinkturen aus der Thuja-Pflanze.
Auch Hausmittel bringen Warzen zum Verschwinden
Es gebe zwar kaum wissenschaftliche Belege, dass die Hausmittel wirkten, sagt Streit. «Aus der Praxis weiss ich aber, dass viele Leute die Warzen damit wegbringen.» Auch sind Hausmittel günstig und schmerzen kaum.
D. S. aus Kloten ZH machte damit gute Erfahrungen: «Mein Sohn holte sich im Hallenbad mehrmals eine Dornwarze.» Die Warzen «brutal» herauszuschneiden, sei nicht in Frage gekommen. Erfolg brachten Bananenschalen. D. S.: «Die Warzen verschwanden stets nach ein bis zwei Wochen.» Dazu die weiche Seite der Schale über Nacht mit einem Pflaster auf die Warze kleben und am Morgen die weiche Haut mit einer Nagelfeile entfernen. Schmid wiederholte das Prozedere jeweils so oft, bis die Warzen weg waren.
Oft nützt auch Abwarten. Bei vielen Betroffenen verschwinden Warzen wieder – genauso schnell, wie sie gekommen sind.
Badeschuhe tragen
- Trocknen Sie sich zwischen den Fingern und den Zehen immer gut ab.
- Machen Sie Wechselbäder, um die Durchblutung im Körper anzuregen.
- Tragen Sie im Schwimmbad und in der Sauna Badeschuhe.
- Schneiden und bohren Sie nicht an der Warze herum. Wenn sie zu bluten beginnt, kann sich die Infektion ausbreiten.
- Verwenden Sie bei akutem Warzenbefall zum Abtrocknen kein Handtuch, sondern Einweg-Papiertücher.