Strahlendes Wasser stellt keine Gefahr dar
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saldo 8/2000
26.04.2000
Hohe Radium-226-Werte im Mineralwasser verunsichern viele Konsumenten. Fehlalarm.
Gesundheitsgefahr durch deutsche Mineralwasser - hohe Belastungen mit stark strahlendem Radium-226." Mit dieser Schlagzeile versetzte das ARD-Wirtschaftsmagazin "plusminus" auch die Leserinnen und Leser von saldo in Aufregung. "Dürfen wir noch Mineralwasser trinken?", wollten viele wissen. Gemäss "plusminus" hatten Wissenschafter in Florida entdeckt, dass die Leukämierate besonders bei Kindern ans...
Hohe Radium-226-Werte im Mineralwasser verunsichern viele Konsumenten. Fehlalarm.
Gesundheitsgefahr durch deutsche Mineralwasser - hohe Belastungen mit stark strahlendem Radium-226." Mit dieser Schlagzeile versetzte das ARD-Wirtschaftsmagazin "plusminus" auch die Leserinnen und Leser von saldo in Aufregung. "Dürfen wir noch Mineralwasser trinken?", wollten viele wissen. Gemäss "plusminus" hatten Wissenschafter in Florida entdeckt, dass die Leukämierate besonders bei Kindern ansteigt, "wenn viel Radium-226 im Trinkwasser" ist. In den 15 untersuchten deutschen Mineral- und Heilwassern wurden Mengen bis über 0,5 Becquerel pro Liter gemessen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bewege sich der Grenzwert in der Grössenordnung von 0,1 Becquerel, teilte "plusminus" mit. Der Berner Kantonschemiker Urs Müller beruhigt: "Bei diesem WHO-Wert handelt es sich lediglich um eine Empfehlung. Der Schweizer Grenzwert liegt bei 1 Becquerel pro Liter. Das heisst: Bei tieferen Werten kann eine Gesundheitsgefährdung ausgeschlossen werden."
Radium entsteht durch Zerfall von Uran und kommt in der Erdrinde vor. Auf seinem Weg durch die verschiedenen Bodenschichten nimmt Mineralwasser neben Mineralstoffen wie Kalzium und Magnesium auch Radium auf.
Max Fischer