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saldo 1/1999
20.01.1999
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° Nicht viel besser sieht es bei der orthop?dischen Chirurgie aus. In 90 von 321 Gutachten haben ?rzte bei Operationen an Knochen und Skelett Fehler begangen.
° Frauen?rzte kommen auf 72 Fehler bei 229 Gutachten und
° Allgemeinpraktiker auf 51 Fehler bei 158 ?berpr?ften F?llen.
Dar?ber hinaus bef?rchten spezialisierte Anw?lte Besch?nigung. Schliesslich ist die FMH als Schweizer Standesverband der ?rzte alles andere als neutral.
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° Nicht viel besser sieht es bei der orthop?dischen Chirurgie aus. In 90 von 321 Gutachten haben ?rzte bei Operationen an Knochen und Skelett Fehler begangen.
° Frauen?rzte kommen auf 72 Fehler bei 229 Gutachten und
° Allgemeinpraktiker auf 51 Fehler bei 158 ?berpr?ften F?llen.
Dar?ber hinaus bef?rchten spezialisierte Anw?lte Besch?nigung. Schliesslich ist die FMH als Schweizer Standesverband der ?rzte alles andere als neutral.
Fehlerquote d?rfte sogar "noch h?her liegen"
Der Z?rcher Haftpflichtrechtler Felix R?egg: "Die FMH-Gutachterstelle stellt bei weitem zu viele Persilscheine aus." Atilay Ileri, der prominenteste Patientenanwalt der Schweiz: "Bei fachgerechter Arbeit der Gutachter unter Einbezug der rechtlichen Aspekte m?sste die Fehlerquote h?her liegen." Und Rechtsanwalt Paul Ramer erl?utert im "Beobachter"-Ratgeber Patientenrecht: "Viele Gutachter halten zwar verschiedene kleinere und gr?ssere Fehler und Unkorrektheiten fest, erkl?ren dann aber, sie k?nnten keinen ‹Kunstfehler› oder keine ‹Sorgfaltspflichtverletzung› vorfinden."
Trotz dieser b?sen Bilanz versichert der stellvertretende FMH-Generalsekret?r, Hanspeter Kuhn, man achte streng auf die Unabh?ngigkeit der Gutachten.
Immerhin: Das FMH-Gutachten ist erschwinglich. Kurt Meier, Anwalt bei der Z?rcher Patientenstelle: "Wenn keine Rechtsschutz-Versicherung und keine Haftpflicht spielt, ist die FMH-Gutachterstelle die beste und billigste Variante."
Gesch?digte Patienten m?ssen n?mlich einen Dschungel durchschreiten, um zu Recht und Geld zu kommen. Atilay Ileri: "In Deutschland gibt es 250 Anw?lte und Anw?ltinnen, die hoch spezialisiert sind. In der Schweiz sind es nur eine Hand voll." Es sei nicht aussergew?hnlich, so Ileri, dass in einen ?rzte-Haftpflicht-Fall gegen 400 Anwaltsstunden investiert werden m?ssten.
Ein zeitliches Engagement, das finanziell ins dicke Tuch gehen kann. Ileri: "Wenn Sie ?ber eine Rechtsschutzversicherung oder ein beachtliches Verm?gen verf?gen, geht es. Haben Sie ein sehr geringes Einkommen, kann die unentgeltliche Rechtspflege beansprucht werden - in allen ?brigen F?llen ist die Situation prek?r."
Iso Amb?hl, Rosmarie Gerber