Im Jahr 1998 übernahm die Swisscom von der Vorgängerin PTT ins­gesamt 12 500 Telefonkabinen. Heute betreibt der Monopolist Swisscom gemäss Geschäftsbericht noch 4449 Telefonzellen. Fast zwei Drittel der Telefonkabinen sind verschwunden. 

Der grosse Abbau begann im Jahr 2007. Damals vergab der Bundesrat erstmals eine Grundversorgungskonzession. Eine Verordnung legt genau fest, in welcher Gemeinde wie viele Kabinen mindestens stehen müssen. 

Die Swisscom kann nach Rücksprache mit den Gemeinden und der Aufsichtsbehörde Comcom aber auch ganz auf Telefonzellen ver­zichten. In den vergangenen sieben Jahren wurden deshalb 1741 Kabinen aus der Grundversorgung gestrichen. Die Folge: Heute sind aufgrund dieser Verordnung 880 von total gut 2300 Gemeinden ohne Kabine. Im Jahr 2007 waren es lediglich 255 Gemeinden. 

Im November schrieb die Landesregierung im Fernmeldebericht, es sei zu bezweifeln, ob Telefonkabinen ab 2018 noch Bestandteil der Grundversorgung sein werden. Und die zuständige Vizedirektorin des Bundesamts für Kommunikation Bakom sagte in der «Schweiz am Sonntag»: «Wir werden wahrscheinlich den Vorschlag machen, dass ab 2018 auf die Telefonkabinen verzichtet werden kann.» Daran habe sich nichts geändert, bestätigt das Amt gegenüber saldo. 

2014 gab es noch insgesamt 4449 Telefonkabinen, darunter 3105 Grundversorgungs-Kabinen. 1344 Kabinen betreibt die Swisscom freiwillig. Das zeigt: Ganz so schlecht kann das Geschäft also doch nicht sein. Zahlen gibt die Swisscom nicht bekannt.