Das neuste Beispiel der verwirrlichen Preispolitik der SBB: Je nach Reisezeitpunkt und Destination kann ein Ausflug mit den SBB in der 1. Klasse weniger kosten als in der 2. Klasse. Das SBB-Schalterpersonal wies trotz Nachfrage jedoch nicht auf das günstigere 1.-Klasse-Billett hin, wie eine saldo-Stichprobe ergab.

Beispiel: Der Sonntagsausflug von Zürich nach Mailand, retour und ohne Halbtax, kostete am Stichtag (17. Juni) in der 2. Klasse 172 Franken. Die deutlich günstigeren Sparbillette 2. Klasse waren für den gewünschten Reisetag am 30. Juni bereits ausverkauft. An den SBB-Schaltern in Bern und Zürich-Stadelhofen hiess es, in der 1. Klasse koste die Fahrt 270 Franken.

Das stimmt nicht. Im Internet waren am 17. Juni Sparbillette 1. Klasse für den 30. Juni erhältlich. Und sie kosteten viel weniger: Mit 132 Franken lag der 1.-Klasse-Spartarif gar 23 Prozent unter dem 2.-Klasse-Normalpreis von 172 Franken. Und dies, obwohl die SBB-Telefonauskunft versicherte, dass Sparbillette auch an den Billettschaltern erhältlich seien, sofern man ins Ausland fahre. Denn Inland-Sparbillette gibt es nur im Internet.   

Laut den SBB handelt es sich beim erwähnten 1.-Klasse-Sparangebot um eine spezielle Promotionsaktion, die nur im Juni verkauft wird und für das Schalterpersonal bei der normalen Preisabfrage nicht sichtbar ist. Grundsätzlich seien am Schalter alle Ausland-Sparbillette erhältlich. Bei befristeten Aktionen könne es aber vorkommen, dass der Verkäufer das Angebot nicht kenne. Tipp: