Smartphones sind Einfallstore für Datensammler. Viele Besitzer tragen sie immer eingeschaltet mit sich. Das ist für Internetfirmen attraktiv. Sie werben mit vielen und kostenlosen Diensten wie Internetspeicher für Fotos oder E-Mail-Adressen. Wer die Programme verwendet, zahlt mit seinen privaten Daten. Die Unternehmen scannen Fotos, Termine, Adressen sowie private Nachrichten und verkaufen diese Daten weiter.
Auch für Hacker sind Handys ideale Ziele. Denn auf ihnen sind oft alle persönlichen Daten, Mailkonten, Banken-Apps und andere Zugangsdaten vereint. Erhält ein Hacker Zugang zum Smartphone, hat er Zugriff auf sämtliche Daten.
WLAN, Bluetooth und GPS ausschalten
Drahtlose Funkverbindungen sollte man bei Nichtgebrauch deaktivieren. Das erhöht nicht nur die Sicherheit, es schont auch den Akku.
Android: Bei einzelnen Modellen kann man WLAN und Bluetooth direkt unter Einstellungen ausschalten. Meist ist das auch durch zweimaliges Wischen vom oberen Bildschirmrand nach unten möglich. Ist dies nicht der Fall, findet man WLAN unter «Einstellungen» > «Netzwerk & Internet». Die Bluetooth-Funktechnik kann man unter «Einstellungen» > «Verbundene Geräte» > «Verbindungseinstellungen» > «Bluetooth» deaktivieren, die GPS-Ortung unter «Einstellungen» > «Standort».
Apple: Am schnellsten klappt das Ausschalten der drahtlosen Funkverbindungen über das Kontrollzentrum. Dafür von der oberen rechten Bildschirmecke nach unten links wischen. Jetzt zum Deaktivieren lange aufs Kästchen mit dem WLAN- und dem Bluetooth-Symbol tippen, bis sich ein Fenster öffnet. Anschliessend WLAN und Bluetooth einzeln ausschalten. Wichtig: Wer den Zwischenschritt mit dem langen Tippen überspringt, schaltet die Funksender nur bis zum nächsten Tag aus. Deshalb im Zweifelsfall die Funktionen über Einstellungen ausschalten. Zum Ausschalten der Ortung des eigenen Standorts via GPS «Datenschutz» > «Ortungsdienste» aufrufen.
Synchronisierung der Konten kontrollieren
Viele Dienste verlangen von Kunden zwingend die Einrichtung eines Kontos. Sonst kann man den Dienst nicht nutzen. Am bekanntesten ist dabei Google. So ist das Google-Konto quasi Pflicht für Android-Nutzer. Das Problem: Speichert man zum Beispiel eine Handynummer auf dem Android-Smartphone, wird diese Nummer automatisch mit dem Google-Konto verknüpft und auf Server im Ausland geladen. Überprüfen Sie die Kontosynchronisierung und schalten Sie diese wenn möglich aus.
Ausschalten kann man dies unter «Einstellungen» > «Konten». Dort sind alle Kundenkonten eingetragen, die mit dem Handy verknüpft sind – so etwa das Google-Konto. Tippen Sie auf das gewünschte Konto und auf «Kontosynchronisierung». Jetzt erscheint eine Liste mit allen Daten, die auf ausländische Server geladen werden. Es gilt: alles ausschalten, was man nicht braucht!
Datenschutz von Apps verbessern
Man sollte nur Apps auf dem Handy installieren, die man braucht. Je weniger Apps, desto kleiner das Risiko, dass private Daten abgesaugt werden. Deshalb regelmässig nicht Benötigtes löschen.
Android: Lange auf die App tippen. Dann das App-Symbol auf das Wort «Deinstallieren» am oberen Bildschirmrand ziehen.
Apple: Lange auf die App tippen. Dann beginnt sie zu wackeln. Je nachdem erscheint ein kleines Kreuz oben links oder ein Fenster. Im ersten Fall aufs Kreuz tippen. Im zweiten Fall auf «App entfernen» und dann «App löschen» tippen.
Achtung: Auf Apple- wie auf Android-Handys kann man Apps auch bloss vom Bildschirm entfernen, statt sie zu komplett zu löschen. Man sieht sie dann nicht mehr, sie sind aber nach wie vor auf dem Gerät gespeichert. Bei Android deshalb zu löschende Apps immer auf «Deinstallieren» ziehen, nicht auf «Entfernen». Bei Apple die Zeile «In App-Mediathek bewegen» meiden. Bei Android-Handys kann man gewisse Apps nicht löschen. Man kann sie aber deaktivieren. Dafür in Einstellungen > «Apps & Benachrichtigungen» > «App-Info» auf die gewünschte App und dann auf «Deaktivieren» tippen.
Den Apps Berechtigungen entziehen
Apps erweitern das Smartphone um nützliche Zusatzfunktionen. Je nach Funktion benötigen sie dafür Zugriff auf Daten oder Bauteile des Handys. So muss zum Beispiel die Kamera-App auf die Kamera zugreifen und die Navigations-App den Standort ermitteln können. Viele Apps verlangen aber Zugriff auf Daten, die für ihre Funktion unnötig sind. Man sollte deshalb deren Berechtigungen einschränken. Das funktioniert so:
Android: Unter «Einstellungen» > «Datenschutz» > «Berechtigungsmanager» sieht man, welche Apps auf welche Daten zugreifen. Im Zweifelsfall gilt: Zugriff ausschalten. Wichtig: Es sollte nur eine App unter «SMS» und «Telefon» stehen. Denn solche Apps können kostenpflichtige SMS verschicken oder überteuerte 0900er-Nummern anrufen, ohne dass man das merkt. Unter «Einstellungen» > «Datenschutz» > «Nutzung der Bedienungshilfe» ist aufgeführt, welche Apps uneingeschränkten Zugriff auf alle im Handy gespeicherten Daten haben. Im besten Fall sollte dort keine App aufgeführt sein. Zudem beim Punkt «Datenschutz» die Zeile «Erweitert» wählen. Nun durch die Zeilen tippen und so viele Funktionen wie möglich ausschalten.
Es gibt keinen Grund, warum der Nutzer Google von sich aus erlauben sollte, personalisierte Werbung zu erstellen. Dann zu «Einstellungen» > «Apps & Benachrichtigungen» navigieren, ganz nach unten scrollen und auf «Spezieller App-Zugriff» tippen. Teilweise muss man zuerst «Erweitert» wählen, dann auf der Liste einen Punkt nach dem anderen antippen und unnötige App-Zugriffe entfernen.
Apple: «Einstellungen» > «Datenschutz» zeigt, welche Apps auf welche privaten Daten und Sensoren zugreifen – etwa auf das Mikrofon. An gleicher Stelle kann man den Zugriff ausschalten. Unter «Ortungsdienste» kann man den Zugriff der Apps einstellen. Dafür auf die App tippen. Es erscheint eine Liste mit «Nie», «Beim Verwenden der App» oder «Immer». «Immer» nur wählen, wenn man die App unbedingt braucht. Wer unsicher ist, sollte «Nie» oder «Beim Verwenden der App» wählen.