Passwort-Manager: Mehr Sicherheit im Internet
Wer im Internet immer dasselbe Passwort benutzt, geht ein hohes Sicherheitsrisiko ein. Passwort-Manager schaffen hier Abhilfe.
Inhalt
saldo 13/2011
28.08.2011
Letzte Aktualisierung:
30.08.2011
Thaïs In der Smitten
Vom Mail-Konto über Einkaufsportale und Social-Media-Plattformen bis zum Internetbanking – überall braucht es ein Passwort. Der durchschnittliche Internetsurfer muss sich rund 20 solcher Zugangsdaten merken. Viele sind aber überfordert, wenn sie sich für jedes Login ein neues Passwort merken müssen. Deshalb operieren die meisten mit ein oder zwei Passwörtern. Das ist riskant: Macht jemand dieses Passwort ausfindig, hat er Zugang zu allen Anwendungen.
Vom Mail-Konto über Einkaufsportale und Social-Media-Plattformen bis zum Internetbanking – überall braucht es ein Passwort. Der durchschnittliche Internetsurfer muss sich rund 20 solcher Zugangsdaten merken. Viele sind aber überfordert, wenn sie sich für jedes Login ein neues Passwort merken müssen. Deshalb operieren die meisten mit ein oder zwei Passwörtern. Das ist riskant: Macht jemand dieses Passwort ausfindig, hat er Zugang zu allen Anwendungen.
Viele Surfer ändern ihre Zugangsdaten überhaupt nie
Experten raten, Passwörter für wichtige Anwendungen alle drei bis sechs Monate zu ändern. Eine Umfrage des deutschen Bundesverbands für Informatikwirtschaft, Telekommunikation und neue Medien zeigt jedoch, dass 40 Prozent der Surfer ihre Zugangsdaten nie freiwillig ändern.
Ein sicheres Passwort sollte aus mindestens acht Ziffern bestehen und Buchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen enthalten. Je länger das Passwort, desto schwieriger ist es zu knacken. Doch solche Passwörter kann sich kaum jemand merken.
Passwortprogramme bieten hier Hilfe. Der Nutzer muss sich nur noch ein Passwort merken, das sogenannte Master-Passwort. Die restlichen Passwörter merkt sich das Programm selbst. Zudem werden sämtliche Passwörter verschlüsselt und so zusätzlich geschützt. Wichtig ist aber, dass man das Master-Passwort nicht vergisst, denn ohne dieses kommt man nicht an die anderen heran.
Die Anwendung ist einfach: Nach der Installation legt man ein Master-Passwort fest und füttert den Passwort-Manager mit allen Zugangsdaten jener Seiten, die man regelmässig passwortgeschützt besucht.
Erinnerungsfunktion für die Erneuerung von Passwörtern
Die eingegebenen Passwörter werden auf ihre Sicherheit geprüft. Fast alle Programme können auch automatisch sichere Passwörter erstellen.
Wer seine Passwörter alle drei bis sechs Monate ändern möchte, kann die Erinnerungsfunktion nutzen. Bei der erstmaligen Eingabe des Passworts wird ein Datum festgelegt, an dem die Software den Benutzer auffordert, das Passwort zu ändern.
Praktisch: Einige Passwort-Manager lassen sich auch auf einem USB-Stick installieren. Das hat den Vorteil, dass man den Passwort-Manager immer dabei hat und an verschiedenen Computern einsetzen kann.
Passwort-Manager im Vergleich: Die Programme für PC und Mac
Für PC:
- Password Depot (AceBIT), 29 Euro
Download: www.pass word-depot.de
Vorteile: Einfache Bedienung, hoher Schutz, USB-Stick-Version, funktioniert auch auf dem internetfähigen Handy.
Nachteile: Kostenpflichtig, jedoch kostenlose Testversion erhältlich. Sie läuft nach 30 Tagen weiter, aber nur mit maximal 20 Zugangsdaten.
- Password Safe (Rony Shapiro), 12,90 Euro
www.passwordsafe.de
Vorteile: Kostenlos, USB-Stick-Version.
Nachteile: Nicht sehr bedienerfreundlich, manche Bezeichnungen nur in Englisch.
- Passwort-Manager (Steganos), 29,95 Euro
www.cp-lab.com
Vorteile: Einfache Bedienung.
Nachteile: Mangelhafte Verschlüsselung der Daten.
Für Mac:
- 1Passwort, 39,99 Dollar
www.agilebits.com/products/1Password
Vorteil: Sehr bedienerfreundlich, viele Zusatzfunktionen, funktioniert auch auf dem Handy.
Nachteil: Kostenpflichtig, Website nur auf Englisch.
- Schlüsselbundverwaltung
Alle Mac-Computer haben den standardmässig eingebauten Passwort-Manager «Schlüsselbundverwaltung». Man findet ihn über «Programme» › «Dienstprogramme» › «Schlüsselbundverwaltung». Das Programm verschlüsselt die Passwörter besonders stark. Allerdings wurde das Programm ursprünglich speziell für Programmierer konzipiert und ist entsprechend bedienerunfreundlich. Für das Speichern von Internetzugangsdaten eignet es sich nicht.
Vorteil: Kostenlos.
Nachteil: Komplex in der Anwendung, wenig bedienerfreundlich.
- Browserlösungen:
Alle gängigen Internetbrowser können sich Passwörter merken. Beim Internet Explorer lassen sich die Daten allerdings nicht durch ein Master-Passwort schützen, weshalb diese Anwendung wenig empfehlenswert ist.
Bei Firefox und Opera lässt sich manuell ein Master-Passwort aktivieren. In der Standardeinstellung ist es jedoch ausgeschaltet.
Die bedienerfreundlichste Anwendung bietet Firefox. Der Browser fragt automatisch bei der ersten Anmeldung, ob das Passwort gespeichert werden soll oder nicht: Es erscheint jeweils ein kleines Fenster oben im Browserfenster, der Benutzer braucht nur «Speichern» zu klicken. Die Daten werden verschlüsselt auf der Festplatte gespeichert. Die Passwörter kann man im Menupünkt «Firefox» › «Einstellungen» › «Sicherheit» › «Gespeicherte Passwörter» einsehen und verwalten. Man kann die Passwörter mit dem Button «Passwörter anzeigen» jederzeit sichtbar machen.
Vorteil: Praktisch und kostenlos.
Nachteil: Die Möglichkeiten zum Verwalten der Passwörter sind im Vergleich zu Passwort-Managern eingeschränkt.