Krankenversicherte müssen Jahr für Jahr höhere Prämien bezahlen (saldo 16/12). Um Gesundheitskosten zu senken, kürzte der Bundesrat am 1. Juli 2009 die Vergütung für ambulante Laboranalysen. Hochautomatisierte Analysen sollten zum Beispiel im Durchschnitt 22 Prozent billiger werden. Die Tarifrevision müsste laut Bundesamt für Gesundheit 200 Millionen Franken pro Jahr einsparen, in der Übergangsphase bis Ende 2011 wären 100 Millionen Franken gefordert. Doch daraus wird nichts. Grund: Nach aktuellen Berechnungen der Krankenkasse Helsana stieg die Anzahl der Laboranalysen von Juli 2009 bis Ende 2012 in Auftragslabors um fast 30 Prozent, bei Spitalambulatorien um 20 Prozent. Die Zahl der Ana­lysen in ärztlichen Praxislabors ging 2009 um 10 Prozent zurück, nahm aber seit 2010 um 10 Prozent zu. Spital- und Auftragslabore konnten ihre Gesamtumsätze gemäss der Helsana trotz der schlechteren Tarife in etwa halten. Die Experten der Helsana ziehen den Schluss, dass die Ärzte durch mehr Laboranalysen die Tarifkürzungen weitgehend kompensieren.