Strafanzeige gegen Vemma

Die US-Firma Vemma lockt junge Leute mit Luxusautos und leicht verdientem Geld: Dazu sollen sie Kollegen den Energy­drink Verve  schmackhaft machen, die das Getränk dann in ihrem Freundeskreis weitervermitteln sollen. Wer viele Kunden mit grossen Bestellungen akquiriert, kassiert entsprechende Provisionen. 

Die Gewinnversprechen sind allerdings eine Illusion: Nur die früh Eingestiegenen, die weit oben in der Verkaufshierarchie stehen, verdienen gut (saldo 15/14). Das Staats­sekretariat für Wirtschaft (Seco) hat gegen den Schweizer Ableger des Unternehmens Straf­anzeige eingereicht. Das Seco vermutet hinter dem Geschäftsmodell ein unerlaubtes Schneeballsystem.

Steuergelder für Swiss-Piloten

Die Fluggesellschaft Swiss ist seit Jahren hochprofitabel. Im letzten Jahr flog sie einen Ge­winn von 311 Millionen Franken ein. Dennoch gibt sich die Lufthansa-Tochter knausrig, wenn es um die Ausbildung ihrer Piloten geht: Sie übernimmt nur einen Drittel der Ausbildungskosten von 130 000 Franken. Zwei Drittel müssen die angehenden Piloten aus der eigenen Tasche bezahlen. Statt ihren Anteil zu erhöhen, bettelte die Swiss beim Bund um Steuermillionen (saldo 15/13)

Der Bundesrat hat nun entschieden, Flugschülern bis maximal die Hälfte der Ausbildungskosten zu bezahlen. Für die Ausbildung von Piloten, aber auch von Fluglehrern und Luftfahrzeugtechnikern stellt er bis 10,5 Millionen pro Jahr zur Verfügung. 

Information hilft Kosten senken

Ärzte schicken Patienten mit Rückenschmerzen oft zu MRI-Untersuchungen (saldo 11/15). Jetzt empfiehlt die Schweizerische Gesellschaft für innere Medizin, bei unspezifischen Rückenschmerzen von kurzer Dauer auf solche Untersuchungen zu verzichten. Diese würden nur die Strahlenbelastung und die Kosten erhöhen, nicht aber die Heilungschancen. 

Eine neue Studie im US-Fachmagazin «Jama Internal Medicine» zeigt, dass eine gezielte Information der Patienten mehr bringen würde.  Australische und deutsche Forscher werteten 

14 klinische Studien mit 4872 Versuchspersonen aus. Ärzte, Pflegefachleute und ­Physio-­thera­peu­ten klärten Rückenpatienten systematisch über die an sich harmlose Natur ihrer Beschwerden auf. Die Patienten erhielten schriftliche Infos. Ihnen wurde erklärt, wie wichtig es ist, sich regelmässig zu bewegen. Andere Studienteilnehmer erhielten keine solchen Instruktionen. Die Studie zeigt, dass aufgeklärte Patienten ihre Rückenbeschwerden besser verstehen, weniger beunruhigt sind und weniger weitere Unter­suchungen in Anspruch nehmen. Besonders wirksam war die Schulung durch Ärzte.