Kommentar - Mit Perfektionismus und Leistungswahn ins Offside
Inhalt
saldo 6/2001
28.03.2001
Arbeit macht krank! Stimmt das so einfach? Wenn es um B?cker-Asthma (Mehlstaub) oder um Hautallergien bei Coiffeusen (Chemikalien) geht, ist die Sache klar. Aber sobald man diese eindeutigen Berufskrankheiten verl?sst, wird es schwierig. Da verliert man sich schnell in so diffusen Gebilden wie Stress, Psychosomatik oder einfach ?rger.
Kann so etwas krank machen? Wir alle haben doch Stress, sei es im Beruf, zu Hause oder im Sport. Aber es gibt da einen grossen Unterschied. Den eine...
Arbeit macht krank! Stimmt das so einfach? Wenn es um B?cker-Asthma (Mehlstaub) oder um Hautallergien bei Coiffeusen (Chemikalien) geht, ist die Sache klar. Aber sobald man diese eindeutigen Berufskrankheiten verl?sst, wird es schwierig. Da verliert man sich schnell in so diffusen Gebilden wie Stress, Psychosomatik oder einfach ?rger.
Kann so etwas krank machen? Wir alle haben doch Stress, sei es im Beruf, zu Hause oder im Sport. Aber es gibt da einen grossen Unterschied. Den einen Stress k?nnen wir beeinflussen, lenken und auch reduzieren. Der andere Stress hingegen frisst uns auf, l?sst uns ohnm?chtig zappeln und – macht uns krank. Wenn sich wieder dieser Klumpen im Bauch bildet, die Schmerzen den Kopf zermartern oder der Juckreiz einen in den Wahnsinn treibt, dann hat das auch mit unserem Stress bei der Arbeit zu tun.
Aber warum ruft denn niemand «Halt»? Weil wir uns alle mit unserem Perfektionismus und Leistungswahn ins Offside man?vriert haben. Am deutlichsten sichtbar in der neuen Shareholder-Mentalit?t: Immer mehr Menschen haben Aktien, wollen immer mehr Rendite und merken gar nicht, dass sie sich so selber ausbeuten. Sie machen sich selber krank.
Nur wenn diese Shareholder-Mentalit?t zur?ckgeht, kommen wir wieder auf ein ertr?gliches Mass von Stress in unserer Arbeit. Und nur dann macht Arbeit nicht mehr krank.