Die deutsche Bekleidungs-­Branchenzeitschrift «Textilwirtschaft» schrieb im Dezember 2014: «Es gibt zu viel Ware auf dem Markt.» Doch statt das Angebot zu verkleinern, liegen ­immer mehr Hosen, Jacken und Pullover in den Regalen. Manche Geschäfte tauschen das ganze Sortiment im Zwei-Wochen-Rhythmus aus. Die Kunden sollen in möglichst kurzen Abständen neue Kleider kaufen.

Diese Wegwerfmode schade der Umwelt, schreibt die deutsche Wirtschaftsjournalistin Heike Holdinghausen. Bereits zwei Prozent der weltweiten Ackerfläche würden für den Anbau von Baumwolle genutzt. Holdinghausen rät, Secondhandkleider zu kaufen. Und sie sagt, welche Nachhaltigkeitslabels aus ihrer Sicht am meisten Vertrauen verdienen. Das ist verdienstvoll. Doch weil Holdinghausen nicht vor Ort in den Produktionsländern war, bleibt ein grosses Fragezeichen.

Dennoch lohnt sich die Lektüre: Das Buch beschreibt anschaulich das Wirtschaften der Modeindustrie. Und regt zum Nachdenken an. Dazu reicht ein Blick in den ­eigenen Kleiderschrank.

Heike Holdinghausen,

«Dreimal anziehen, weg damit», Westend, ca. Fr. 20.–