Sendung: «Wissen»

Inhalt: Die World Health Orga­nization (WHO) wurde 1948 gegründet, 196 Länder sind Mitglied. Sie hat grosse Erfolge vorzuweisen – etwa die Ausrottung der Pocken 1980 oder die Eindämmung von Lepra. Trotzdem steckt die WHO seit Jahren in einer tiefen Krise. Ausschlaggebend war das Jahr 1993. Damals beschloss die US-Regierung, ihre Beiträge – bemessen nach Bruttosozialprodukt und Bevölkerung – einzufrieren. Viele andere Länder folgten dem Beispiel. Folge: Die WHO wurde immer abhängiger von privaten Spendern. So stieg die Belinda & Bill Gates Foundation nach den USA zum zweitgrössten Geld­geber auf. 2017 machten Gates’ Spenden von 630 Millionen Dollar 15 Prozent des WHO-Budgets aus. Alle privaten Spenden für die WHO sind zweckgebunden, auch die von Gates. Er setzt vor allem auf Impfkampagnen mit schnell messbaren Resultaten. Der Aufbau von robusten Gesundheitssystemen bleibt zurück. Ein WHO-Kritiker sagt in der Sendung, soziale Ungleichheit sei tödlicher als jedes Virus. 

Gates ist kein Einzelfall: Auch die Grossen der Food- und Pharma­branche nehmen massiv Einfluss in der WHO. Die Sendung zeichnet die Entwicklung akribisch nach.

Live: Täglich auf SWR 2, 8.30 Uhr

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