Filmen ist keine Kunst: Mit dem Smartphone ist die Videokamera stets dabei. Auch mit den meisten Fotokameras lassen sich heute Videos drehen. Schnell kommt viel Filmmaterial zusammen, das erst nach einer Bearbeitung geniessbar ist. Denn die richtige Musik und gute Schnitte werten den Film auf. Dazu braucht es Spezialprogramme.
So geht man vor: Man lädt die aufgenommenen Szenen ins Programm, bringt sie in die richtige Reihenfolge, kürzt und bearbeitet Bild und Ton. Nicht jedes Programm kann dies gleich gut. saldo hat fünf Programme unter 100 Franken verglichen. Die Kriterien: Wie übersichtlich ist das Programm, wie einfach die Bedienung? Wie viel lässt sich individuell gestalten, wie kann man den fertigen Film speichern?
Premiere Elements 14
Hersteller: Adobe. Preis: ca. 75 Franken
Übersichtlichkeit: Einfach gestaltete Benutzeroberfläche, oben der Monitor, unten die Zeitleiste mit den einzelnen Szenen. Keine unnötigen Fenster oder Schalter.
Bedienung: Einstellbar in «Schnell» für Anfänger und in «Experte». Bei «Schnell» ist die Zeitleiste deutlich simpler und übersichtlicher gestaltet. Klickt man auf «Assistent», werden die ersten Schritte beim Filmschnitt einfach erklärt. Schneller Zugriff auf alle wichtigen Bearbeitungswerkzeuge. Daher mit etwas Übung gut zu bedienen.
Gestaltungsmöglichkeiten: Sinnvolle Bearbeitungswerkzeuge für Farbe, Beleuchtung oder verwackelte Aufnahmen – schnell erreichbar und gut zu bedienen. Viele Bild- und Toneffekte. Vorlagen, um Szenen eines Films in unterschiedlichen Stilen zusammenzusetzen.
Weiterverarbeitung: Der Film lässt sich je nach Verwendung in verschiedenen Qualitätsstufen abspeichern: fürs Internet, für DVD oder Bluray, fürs Handy oder für die Weiterverarbeitung auf dem PC. DVD-Menüs muss man erst aus dem Internet herunterladen. Die Gestaltung der Menüs ist etwas kompliziert.
Fazit: Vielseitige Software, mit der sich Filme leicht schneiden und gestalten lassen. Meist gute Hilfefunktionen, nur an wenigen Stellen kompliziert.
Video Deluxe 2016
Hersteller: Magix. Preis: ca. 60 Franken
Übersichtlichkeit: Viele Symbole, Leisten und Titel, doch nicht alle sind auf Anhieb verständlich. Nachteil: Keine Darstellungsvariante für Anfänger.
Bedienung: Nach einer Einarbeitungszeit funktionieren Filmschnitt und Vertonung gut. Manche wichtigen Bearbeitungswerkzeuge sind in Untermenüs versteckt. Unter «Hilfe» gibt es aufschlussreiche Einführungsvideos, die sich ein Anfänger unbedingt ansehen sollte.
Gestaltungsmöglichkeiten: Sehr viele Effekte und Designelemente wie Collagen oder Bild-im-Bild-Darstellung. Wenn man Effekte wie Überblendungen individuell anpassen will, wird es kompliziert.
Weiterverarbeitung: Die üblichen Exportmöglichkeiten ins Internet, auf DVD, Bluray, Handys oder für die Weiterverarbeitung auf dem PC.
Fazit: Vielseitige Schnittsoftware mit zahlreichen Bearbeitungsmöglichkeiten. Für Anfänger etwas kompliziert.
Corel Videostudio Pro X 8.5
Hersteller: Corel. Preis: ca. 70 Franken
Übersichtlichkeit: Viele Symbole, die nicht selbsterklärend sind. Daher anfangs verwirrend.
Bedienung: Viel Einarbeitung nötig. Manche Arbeitsschritte sind nicht benutzerfreundlich. Wenig Hilfestellungen für Anfänger. Hilfe-Videos nur auf Englisch. Hilfe-Texte schlecht übersetzt.
Gestaltungsmöglichkeiten: Erlaubt zahlreiche Effekte, viele davon braucht man im Schnittalltag kaum – zum Beispiel die Möglichkeit, dass sich ein Bild in frei wählbaren Mustern über den Monitor bewegt. Effekte nur beschränkt an den eigenen Geschmack anpassbar.
Weiterverarbeitung: Die üblichen Exportmöglichkeiten ins Internet, auf
DVD, Bluray, Handys oder für die Weiterverarbeitung auf dem PC.
Fazit: Der Hang, alles durch Symbole auszudrücken, erschwert die Einarbeitung. Auch für geübte Nutzer etwas umständlich. Schlechte Hilfefunktionen.
Movie Studio 13 Platinum
Hersteller: Sony. Preis: ca. 80 Franken
Übersichtlichkeit: Gut. Die Darstellung lässt sich «einfach» oder «erweitert» einstellen. Die einfache Variante blendet Knöpfe und Menüs aus, die ein Anfänger selten braucht. Tasten sind gross und informativ angeschrieben.
Bedienung: Einzelne Szenen lassen sich einfach in den Film einfügen. Übergänge oder Spezialeffekte erfordern viel Konzentration und Geduld. Bedienung umständlich bis kompliziert. Eine einfache Überblendung zwischen zwei Szenen gelang erst nach längerem Pröbeln. Effekte oft schlecht erklärt. Immerhin gibt es eine ausführliche Hilfe.
Gestaltungsmöglichkeiten: Grosse Auswahl an Effekten für Bild und Ton.
Weiterverarbeitung: Die üblichen Exportmöglichkeiten ins Internet, auf DVD, Bluray, Handys oder für die Weiterverarbeitung auf dem PC.
Fazit: Auf den ersten Blick benutzerfreundlich, entpuppt sich in der konkreten Anwendung dann aber als kompliziert.
Movie Studio Pro 2
Hersteller: Ashampoo. Preis: ca. 55 Franken
Übersichtlichkeit: Verwirrende Fensteranordnung. Eine grosse Zeitleiste, doch viele andere Bedienelemente sind darüber zusammengequetscht.
Bedienung: Wahl zwischen «einfachem» und «Experten»-Modus. Hilfefunktion ungenügend. Übergänge durch Überblendungen lassen sich zwischen zwei Szenen zwar einfügen, aber kaum mehr löschen.
Gestaltungsmöglichkeiten: Verschiedene Effekte für Übergänge vorhanden, auch Vorlagen für Titel und Abspann. Die Vorlagen lassen sich aber kaum an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Tonspur bietet nur wenig Bearbeitungsmöglichkeiten.
Weiterverarbeitung: Die üblichen Exportmöglichkeiten ins Internet, auf
DVD, Bluray, Handys oder für die Weiterverarbeitung auf dem PC.
Fazit: So macht der Filmschnitt keinen Spass. Wer mehr will, als nur Szenen aneinander zu hängen, wird mit der Software nicht glücklich.