Hersteller von Fischölkapseln wie Omega-Life behaupten, dass die Kapseln dank Omega-3-Fettsäuren das Demenz­risiko reduzieren. Ob das stimmt, ist fraglich. 

Für die neuste in der Fachzeitschrift «Neurology» veröffentlichte Studie werteten US-Forscher die Ergebnisse von entsprechenden Tests von 2157 älteren Frauen aus. Diese hatten während sechs Jahren vermehrt Omega-3-Fettsäuren zu sich genommen. 

Laut den Wissenschaftern hatte dies keine Wirkung auf die Denkfähigkeiten der Testpersonen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam im Jahr 2010 eine britische Studie, die auf der Beobachtung von über 800 Engländern zwischen 70 und 79 Jahren beruhte. 

Im letzten Jahr hatten Wissenschafter des unabhängigen Cochrane-Netzwerkes in einer Übersichtsarbeit untersucht, ob der Konsum von Omega-3-Fettsäuren gegen Demenz vorbeuge oder vor dem altersbedingten Abbau geistiger Fähigkeiten schütze. 

Die Forscher hatten drei Studien mit 3536 Teilnehmern ausgewertet, die alle älter als 60 Jahre waren. In einer der Studien nahmen die Testpersonen täglich mit Omega-3-Fettsäuren angereicherte Margarine zu sich, in den beiden anderen Studien Fischölkapseln. Die Kontrollgruppen bekamen Plazebos. 

Langzeiteffekt noch unklar

Ergebnis: Bei Merk-Tests schnitten die Konsumenten der Omega-3-Fettsäuren nicht besser ab. Die Einnahme der Fettsäuren brachte keinen Nutzen. Die Cochrane-Forscher betonen, dass die Tests nur 6 bis 40 Monate dauerten. Deshalb sei es unklar, ob sich bei längerer Einnahme ein Effekt einstelle. 

Bereits frühere Studien waren zum Ergebnis gekommen, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren keine vorbeugende Wirkung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben (saldo 8/12).