Über alle Departemente zusammengezählt weist der Bund für das letzte Jahr 308 Vollzeitstellen für PR-Profis aus. Zu deren Aufgaben gehören Medienarbeit, Internet, Informationen zu Abstimmungen sowie die Durchführung von Kampagnen. Die Kosten belaufen sich auf 80,4 Millionen Franken. Das geht aus der Staatsrechnung 2014 hervor. 

Zum Vergleich: 2009 lag die Zahl der Vollzeitstellen in diesem Bereich noch bei 261 (saldo 17/10). 2007 – als die Öffentlichkeitsarbeit zum ersten Mal mit einer vergleichbaren Methode erfasst worden war – waren es 237 Vollzeitstellen mit ­Kosten von 69,2 Millionen Franken.

Auch Kantone und Städte bauten ihre Kommuni­kationsabteilungen massiv aus – und belasteten damit die Steuerzahler. Beispiele: Die Stadt Zürich hat knapp 80 Vollzeitstellen für PR-Leute im Budget. Vor zehn Jahren waren es noch 45. Der Kanton Zürich kam bei seiner letzten Bestandesaufnahme von 2009 auf 38 Stellen. Den Anstieg gegenüber früher kann er zwar nicht beziffern, erklärt aber, die Bedeutung der be­hördlichen Kommunika­tion und die Ansprüche an die Information hätten zugenommen.

Abschottung der Verwaltung

Tatsache ist: Kommunika­tionsverantwortliche in den Behörden verhindern in der Regel, dass Journalisten direkt mit den Verantwort­lichen in der Verwaltung ­reden können. Das ­fördert die Qualität der Informationen keineswegs, sondern führt oft zu inhaltslosen, schönfärberischen Aussagen. 

Oft übernehmen Jour­nalisten die dünnen In­formationen ohne weitere ­Recherchen. Dann haben die Kommunikationsprofis ihr Ziel erreicht: die Behörden im bestmöglichen Licht darzustellen.