Altersbe-schwerden wie Vergesslichkeit, Konzentrationsmangel und Schwindelgefühl – dagegen soll Ginkgo biloba helfen. Die Inhaltsstoffe der Blätter des Japanischen Tempelbaums bewirken, so die Hersteller, dass Senioren «fit im Kopf bleiben». Doch der wissenschaftliche Beleg dafür fehle bis heute, schreibt die deutsche Fachzeitschrift «Arznei-Telegramm».

Neu stehen Präparate mit Ginkgo biloba auch im Verdacht, Krebs auszulösen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der US-Gesundheitsbehörde. Zwei Jahre haben die Forscher Tests mit Nagetieren durchgeführt: Diese entwickelten unter Ginkgo-Extrakt Schilddrüsen- und Leberkrebs.

Bereits frühere Studien zeigten: Ginkgo-Präparate wirken nicht besser als ein Scheinmedikament. Sie haben keinen Nutzen gegen die Symptome von Demenz und verbessern auch die Hirnleistung nicht. Auch der Zürcher Hausarzt Thomas Walser hält Ginkgo-Produkte nicht für ideal, um einer Demenz vorzubeugen oder sie zu behandeln. Die Studie sei ernst zu nehmen, so Walser. Vor allem, weil nicht geklärt sei, wie Ginkgo genau wirke.

Ebenso fehlen bis heute wissenschaftliche Beweise dafür, dass Ginkgo einer Demenz vorbeugt. Deshalb rät das «Arznei-Telegramm» davon ab, Ginkgo-Pillen zu schlucken.

Die Firma Schwabe Pharma in Küssnacht SZ verteidigt ihr Ginkgo-Produkt Tebofortin, das sie in der Schweiz verkauft. In der Studie hätten die Forscher Mengen eingesetzt, die höher seien als jene, die für Menschen gebräuchlich seien, schreibt sie. Zudem seien die Tests nicht mit einem von Schwabe hergestellten Extrakt gemacht worden. Tebofortin sei von Swissmedic zugelassen und habe die Kriterien für Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität erfüllt.