Gefrorenes verliert Vitamine und Geschmack
Zwei bis drei Mal im Jahr sollte man die Tiefkühltruhe oder das Gefrierfach im Kühlschrank entrümpeln. Auch Tiefkühlkost hält sich nicht ewig.
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saldo 07/2011
10.04.2011
Letzte Aktualisierung:
12.04.2011
Eric Breitinger
Fettes Fleisch verdirbt im Tiefkühler schneller: Cervelats oder Schweinsplätzli der vergangenen Grillsaison sollte man nicht mehr auftauen und essen. Bei gefrorenem Fisch und Fleisch gilt: Je fetter, desto weniger lang sind sie haltbar. Denn Fett wird auch im Tiefkühler mit der Zeit ranzig.
Fetthaltiges Fleisch oder fetter Fisch wie Lachs, Makrelen oder Sardine ist in der Regel nicht länger als drei Monate haltbar. Mageres Fleisch wie Rindsbraten oder Poulet is...
Fettes Fleisch verdirbt im Tiefkühler schneller: Cervelats oder Schweinsplätzli der vergangenen Grillsaison sollte man nicht mehr auftauen und essen. Bei gefrorenem Fisch und Fleisch gilt: Je fetter, desto weniger lang sind sie haltbar. Denn Fett wird auch im Tiefkühler mit der Zeit ranzig.
Fetthaltiges Fleisch oder fetter Fisch wie Lachs, Makrelen oder Sardine ist in der Regel nicht länger als drei Monate haltbar. Mageres Fleisch wie Rindsbraten oder Poulet ist nach acht bis zehn Monaten noch geniessbar. Wer ältere Fleisch- oder Fischwaren isst, riskiert eine Magen-Darm-Verstimmung.
Weisse bis grau-braune Stellen am tiefgekühlten Fleisch sind eine Folge des Gefrierbrands. Dabei trocknen durch Luftzufuhr die Randschichten des Kühlguts aus. Diese Stellen sollte man nach dem Auftauen grosszügig abschneiden. Das «verbrannte» Fleisch schmeckt sonst wässrig und schal.
Vitaminschwund beim Gemüse
In der Tiefkühltruhe oder im Gefrierfach hält Gemüse sechs bis zwölf Monate. Bei gekauftem Tiefkühlgemüse sollte man auf das Haltbarkeitsdatum achten. Wer Gemüse einfrieren will, sollte es vorher waschen, zerkleinern und blanchieren.
Laut Steffi Schlüchter von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung töten das kurze Eintauchen in kochendes Wasser und das schnelle Abkühlen Mikroorganismen. Zudem werden Enzyme zerstört, die das Verderben und den Vitaminabbau fördern.
Einige Gemüsesorten muss man vor dem Einfrieren nicht blanchieren: so etwa Chinakohl, Gurken, Karotten, Lauch, Peperoni, Stangensellerie oder Tomaten. Je länger Gemüse im Gefrierfach liegt, desto weniger Vitamine enthält es. Nach einem Jahr in der Kälte sind bis zu 60 Prozent Vitamin C verschwunden.
Gekochtes bleibt etwa drei Monate gut
saldo-Tests zeigen, dass tiefgefrorenes Gemüse jedoch oft mehr Vitamine enthält als angeblich frisches Gemüse, das lange im Laden lag.
So schnitt bei einem saldo-Test des Vitamingehalts (Ausgabe 3/06) eingefrorener Rosenkohl genauso gut ab wie der frische Rosenkohl aus dem Laden.
Die Freiland-Spinat-Probe aus der Migros enthielt hingegen 20 Mal weniger Vitamin C als der tiefgefrorene Spinat. Beim korrekten Einfrieren gehen weniger Vitamine verloren als beim Einkochen oder bei der industriellen Verarbeitung von Gemüse zu Konserven-Lebensmitteln.
Gekochte Speisen sind laut Gesellschaft für Ernährung drei Monate im Tiefkühler haltbar. Danach verlieren Fleisch und Saucen ihren Geschmack. Vor dem Einfrieren sollten die Speisen gut ausgekühlt sein.
Tipp: So gefriert man richtig ein
Die Tür des Tiefkühlers sollte immer nur kurz geöffnet werden, damit wenig Wärme ins Innere gelangt und die Temperatur unter 18 Grad Minus bleibt. Sonst verderben gefrorene Lebensmittel schneller.
Diese sollten luftdicht verpackt sein, um dem Gefrierbrand vorzubeugen. Es ist ratsam, Vorräte in kleineren Portionen einzufrieren. Aufgetautes sollte rasch gegessen werden.