Für Risiken fragen Sie Ihre Versicherung
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saldo 3/2004
18.02.2004
Hansjörg Utz - Redaktionsleiter Kassensturz
Handys sind ungefährlich: Das ist der aktuelle Stand der Wissenschaft. Die elektromagnetische Strahlung, die von den Mobiltelefonen in unseren Kopf und von den Antennenmasten in unsere Körper dringt, erzeuge weder Krebs noch verursache sie andere Gesundheitsschäden. Das bekamen wir in den letzten Jahren so oft zu hören, dass wir mittlerweile völlig unbesorgt mit den praktischen kleinen Dingern telefonieren.
Da lässt die Meldung aufhorchen, die vor ein paar Tagen Schlagzeilen...
Handys sind ungefährlich: Das ist der aktuelle Stand der Wissenschaft. Die elektromagnetische Strahlung, die von den Mobiltelefonen in unseren Kopf und von den Antennenmasten in unsere Körper dringt, erzeuge weder Krebs noch verursache sie andere Gesundheitsschäden. Das bekamen wir in den letzten Jahren so oft zu hören, dass wir mittlerweile völlig unbesorgt mit den praktischen kleinen Dingern telefonieren.
Da lässt die Meldung aufhorchen, die vor ein paar Tagen Schlagzeilen machte. Führende Unternehmen der Versicherungsbranche lehnen es ab, Handy-Hersteller und Telekomfirmen gegen Schadenersatzklagen zu versichern. Auch in der Schweiz. Versicherungsgesellschaften von der Baloise bis zur Winterthur stufen Handys und Antennen als unkalkulierbares Risiko ein - wegen des Elektrosmogs.
Warum fürchtet die Assekuranz angeblich gar nicht existierende Mobilfunk-Risiken? Weil sie dazugelernt hat. Den Versicherungsmanagern sind die Asbestprozesse in die Knochen gefahren. Jahrzehntelang galten die Asbestfasern als ungefährlich. Dann wurde wissenschaftlich klar: Die tückische Faser ist schuld am Krebstod von Tausenden von Menschen. Jetzt müssen die Versicherungen weltweit Milliardensummen an die Asbestopfer und ihre Angehörigen bezahlen.
Ob Mobilfunk oder Atomkraft, ob Gen- oder - neuestens - Nanotechnologie:
Die Versicherungskonzerne verstehen es heute, Risiken einzuschätzen. Das ist ihr Kerngeschäft. Darum sind sie so vorsichtig bei neuen Technologien. Und darum gilt: Wer wirklich wissen will, wie gefährlich neue Techniken sind, fragt am besten die Versicherung.