Wenn Fonds das Geld in Obligationen oder Aktien investieren, kassieren sie die Zinsen und Dividenden dieser Titel. Ausschüttende Fonds geben diese Einnahmen an die Anleger weiter. Thesaurierende Fonds legen sie gleich wieder an.

Wer froh ist um ein laufendes Einkommen – beispielsweise Rentner –, ist mit ausschüttenden Fonds besser bedient. Die Erträge fliessen automatisch und in der Regel gebührenfrei aufs Konto. Ausschüttungen können auch Anlegern gelegen kommen, die sie nicht ausgeben, sondern anderweitig investieren wollen.

In letzter Zeit werben Banken intensiv für Anlagen mit hohen Ausschüttungen – für Aktien-fonds mit üppigen Dividenden und auch für Hochzinsobligationen. Doch von diesem Geldsegen sollte man sich nicht blenden lassen. Jede Aus­schüttung geht zulasten des Fondsvermögens. 5 Franken Zins oder Dividende drücken den Kurs der Fondsanteile am sogenannten Ex-Tag ebenfalls um 5 Franken.

Sparer, die das Vermögen noch nicht verbrauchen, sondern wie die Eichhörnchen vermehren möchten, sollten deshalb die Ausschüttungen wieder investieren. Nur so profitieren sie vom mächtigen Zinseszinseffekt. Beispiel: Ein Anleger besitzt Anteile für 20 000 Franken an einem Fonds, der pro Jahr seinen Kurs durchschnittlich um 1 Prozent steigert und 2 Prozent ausschüttet. Kauft der Anleger mit den Ausschüttungen immer wieder neue Anteile des Fonds, so steigt sein Vermögen in zehn Jahren auf fast 27 000 Franken. Ohne Wiederanlage werden es nur etwa 22 000 Franken sein.

Der grosse Vorteil der thesaurierenden Fonds: Sie besorgen die Wiederanlage kostengünstig gleich selbst. Vor dem Fiskus sind aber beide Fondstypen gleich. Auch auf den zurückbehaltenen Zinsen und Dividenden der thesaurierenden Fonds muss der Anleger Einkommenssteuern zahlen.