Es geht zwar nicht um den grossen Lottogewinn. Wer sich beim Geldwechseln aber klug verhält, spart dank besserem Wechselkurs und geringeren Gebühren schnell so viel Geld, dass er sich in den Ferien den teureren Wein leisten kann.
Grundsätzlich gilt: Wer sich am Ferienort mit einer Debitkarte wie Maestro an einem Bancomaten Geld beschafft, kommt in der Regel günstiger zur Fremdwährung als zu Hause. Denn die Bank in der Schweiz muss sich die gewünschten Kronen oder Lira erst beschaffen. Diese Dienstleistung lässt sie sich über einen überhöhten Wechselkurs bezahlen.
3000 Lira wechseln und 90 Franken sparen
Deshalb ist es ratsam, fremdes Geld am Bancomaten im Ferienland zu besorgen. Beispiel: Ein UBS-Kunde hätte am frühen Nachmittag des 10. Juni am Schalter seiner Hausbank für 3000 türkische Lira 1140 Franken bezahlt. Am Bancomaten in der Türkei wären es nur Fr.1051.25 inklusive 5 Franken Bezugsgebühr gewesen (siehe PDF). Die Differenz beträgt fast 90 Franken oder knapp 8 Prozent der Geldsumme.
Bancomat ist aber nicht gleich Bancomat. Neben der im Wechselkurs versteckten Gebühr und der Pauschale pro Bezug kann eine weitere Gebühr anfallen, die der Betreiber des Automaten verlangt. Auf diese Zusatzgebühr muss der Kunde aber über ein Fenster auf dem Display aufmerksam gemacht werden. Um den Prozess fortzusetzen, muss der Kunde die angezeigte Zusatzgebühr durch Berühren einer Ja-Taste akzeptieren. Nicht alle Betreiber halten sich allerdings an die Vorschrift. «Es gibt schwarze Schafe», sagt Thomas Beck, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Swiss Bankers.
Auf der Internetseite von Mastercard lässt sich herausfinden, welche Bancomaten keine zusätzliche Gebühr verlangen (mastercard.ch/Services/Bankomatensuche). Sie sind mit einem Logo gekennzeichnet, das für «Keine Nutzungsgebühr» steht.
Gemäss Beck muss man vor allem an Bancomaten in den USA mit Zusatzgebühren rechnen, aber auch in Südamerika oder in Thailand. Die Bancomatensuche von Mastercard weist auch in Grossbritannien und in der Türkei Automaten mit Zusatzgebühren aus. In Griechenland sind es in erster Linie jene der National Bank of Greece.
Grosse Differenzen bei Nebenwährungen
Oft will man bereits bei der Einreise ins Ferienland ein Minimum der örtlichen Währung im Portemonnaie haben. Bei Bezügen am Schalter sind die Kursdifferenzen von Bank zu Bank relativ gering – jedenfalls bei den Hauptwährungen Euro, US-Dollar und britischem Pfund.
Anders sieht es bei Nebenwährungen aus. Beim Bezug von 3000 türkischen Lira bezahlt man am Schalter der SBB 121 Franken mehr als bei der CS. Unabhängig vom Wechselkurs fährt man in der Regel am Schalter der Hausbank am besten. Dies deshalb, weil Fremdkunden meist eine Zusatzgebühr zahlen.
Bei den grösseren Verkaufsstellen der SBB sind viele Währungen sofort erhältlich. Die Bahn bietet an allen Schaltern auf Bestellung insgesamt 90 Währungen an. Nicht vorrätige Währungen werden gegen eine Gebühr von 3 Franken nach Hause geschickt. Die Wechselkurse der SBB liegen im Vergleich an der oberen Grenze. Auch Postfinance bietet Fremdwährungen im Postversand an – gegen eine Gebühr von 5 Franken.