Ein gewöhnlicher Wald bietet erstaunliche Details, wenn man genau hinschaut. Der deutsche Dokumentarfilmer Jan Haft wurde bereits mehrfach für seine Naturfilme ausgezeichnet. In seinem neuen Film «Das grüne Wunder» stellt er das Leben im heimischen Wald als eine unbekannte, fremde und spannende Welt dar.
Dabei wechselt Jan Haft zwischen weitläufigen Landschaftsszenen und ungewohnten Detailaufnahmen. In diesen wirken auch die unauffälligsten Tiere und Pflanzen imposant.
Der Film überrascht mit stimmungsvollen und oft poetischen Aufnahmen von Ameisen, die wegen riesiger Harztropfen aus der Luft um ihr Leben fürchten müssen. Von Fuchsjungen, die in ihrem Bau gerade auf die Welt gekommen sind. Oder von einer Biene, die eine Maus aus ihrem Loch jagt, damit sie dort ihr neues Nest bauen kann. Auch die Aufnahmen umherziehender Wildschweine oder kämpfender Hirschböcke sind teilweise spektakulär. Ausserdem wird ersichtlich, wie sich die Pflanzen einen Kampf um den Platz am Sonnenlicht liefern – ein Platz, den die Laubbäume im Sommer für sich entscheiden.
Jan Haft war sechs Jahre lang in Deutschland, Österreich und Dänemark unterwegs, um die idyllischen und spektakulären Aufnahmen einzufangen, oft auch in Zeitraffer oder extremer Zeitlupe. Dank Tarnzelten gelangen ihm auch schwer filmbare Sequenzen von nächtlich umherziehenden Tieren. So entstanden insgesamt über 250 Stunden Filmmaterial.
Der Film besticht durch seine atmosphärischen Bilder. Die Kommentarstimme wäre über weite Strecken nicht nötig gewesen. Die DVD erscheint am 15. März.
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