Black Rock? Nein, das ist kein Whisky. Sondern «der mächtigste Konzern der Welt», schreibt die Autorin Heike Buchter, ein Vermögensverwalter, vor dem selbst die grössten Banken und Versicherer verblassen. In den von Black Rock verwalteten Fonds ­liegen 4600 Milliarden Dollar. Das ist knapp sieben Mal so viel wie das Bruttosozialprodukt der Schweiz. Es gibt weltweit kein bedeutendes Unternehmen, an dem der US-Finanzkonzern nicht beteiligt ist. Das gilt auch für die Schweizer Multis: Ob Nestlé, Roche, UBS oder Lindt & Sprüngli – bei allen ist Black Rock Grossaktionärin.

Und doch ist die Finanzmacht in der Öffentlichkeit die grosse Unbekannte. Buchter, die New Yorker Korrespondentin von «Die Zeit», zeichnet nach, wie Larry Fink aus einer Anleihebude einen Weltkonzern zimmerte. Finks grösster Coup war wohl, als Profiteur aus der Finanzkrise hervorzugehen. Notenbanken von New York bis Griechenland beanspruchten seine Dienste.

Das Buch ist süffig geschrieben. Die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums Davos bekommen ihr Fett ab. Auch erfährt der Leser, weshalb Fink den gestrauchelten Schweizer Nationalbanker Philipp Hildebrand an Bord geholt hat.

Heike Buchter, «Black Rock. Eine heimliche Weltmacht greift nach unserem Geld», Campus, ca. Fr. 35.–