Ausser Spesen nichts gewesen
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saldo 11/2004
09.06.2004
Ein Walliser Unternehmen lockt im Internet mit «interessanten, sehr gut bezahlten Positionen» bei internationalen Hilfswerken. Doch wer es wagt, kommt zur bitteren Erkenntnis: Ausser Spesen nichts gewesen.
Mit gegen 40 Weltorganisationen, so erweckt die Firma Conti-Press auf ihrer Website den Eindruck, bestehe eine enge Zusammenarbeit in Sachen Arbeitsvermittlung - von der Organisation Ärzte ohne Grenzen über die Tier- und Umweltschützer des WWF bis hin zum Internationalen Ko...
Ein Walliser Unternehmen lockt im Internet mit «interessanten, sehr gut bezahlten Positionen» bei internationalen Hilfswerken. Doch wer es wagt, kommt zur bitteren Erkenntnis: Ausser Spesen nichts gewesen.
Mit gegen 40 Weltorganisationen, so erweckt die Firma Conti-Press auf ihrer Website den Eindruck, bestehe eine enge Zusammenarbeit in Sachen Arbeitsvermittlung - von der Organisation Ärzte ohne Grenzen über die Tier- und Umweltschützer des WWF bis hin zum Internationalen Komitee des Roten Kreuzes.
Sämtliche Geschäfte der Conti-Press erfolgten «mit Bewilligung und unter Aufsicht des eidgenössischen und des kantonalen Volkswirtschaftsdepartements», so sagt Firmenchef Hannes Krum selbstsicher. Das stimmt - aber im negativen Sinn: Die Aktivitäten passen den Behörden nicht. «Wir beschäftigen uns schon seit längerer Zeit mit Conti-Press», bestätigt Ueli Greub vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) gegenüber saldo.
Der Grund sind verschiedene Reklamationen von Hilfswerken, die Conti-Press nie irgendwelche Vermittlungsaufträge erteilt haben. Carsten Schmidt, Leiter Rechtsdienst von WWF Schweiz: «So geht das definitiv nicht weiter. Wir haben bei Krum interveniert, doch genützt hats nur kurze Zeit. Er wirbt bereits wieder mit unserem Namen.»
Doch Markenrechtsverletzungen kümmern Hannes Krum wenig, solange er Jobsuchende abzocken kann: 25 Franken pro Monat verlangt er von Interessenten für nähere Auskünfte. Viel Geld für nichts.
ro