Erstaunlich: Die Wahr­scheinlichkeit, dass ein Arzt zu Antibiotika greift, steigt vom Morgen bis zum Feierabend stetig an. Das zeigt eine Studie von Forschern des Brigham and Women’s Hospital in Boston (USA). 

Aufgrund der Patienten­akten von 200 Hausärzten werteten sie knapp 22 000 Behandlun­gen aus. Darun­ter waren auch Patienten mit Grippe oder akuter Bronchitis, die laut gel­tenden Richtlinien gar keine Antibiotika brauchen, so die Autoren im Fach­journal «JAMA Internal Medicine».

Für David Schwappach von der Stiftung Patienten­sicherheit Schweiz ist klar: «Antibiotika zu verordnen ist für den Arzt oft der einfachere und schnellere Weg.» Je müder ein Arzt werde, desto eher sei er versucht, diese Variante zu wählen.