Teuer bezahlter Rätselspass
Inhalt
saldo 9/2000
10.05.2000
Robertine Gabler hat eine Schwäche für Kreuzworträtsel: Jede Woche löst sie die drei Rätsel in der "Glückspost". Bis anhin konnte sie die drei Lösungsworte auf eine Postkarte notieren und einsenden - oder per Telefon durchgeben. Neu verlangt die "Glückspost" für jedes einzelne Rätsel eine Postkarte oder einen Anruf.
Die Rentnerin hat nachgerechnet: Bei wöchentlich drei Rätseln bezahlt sie pro Jahr Fr. 109.20 Porto. Noch teurer ist die telefonische Variante: Ein Anruf ...
Robertine Gabler hat eine Schwäche für Kreuzworträtsel: Jede Woche löst sie die drei Rätsel in der "Glückspost". Bis anhin konnte sie die drei Lösungsworte auf eine Postkarte notieren und einsenden - oder per Telefon durchgeben. Neu verlangt die "Glückspost" für jedes einzelne Rätsel eine Postkarte oder einen Anruf.
Die Rentnerin hat nachgerechnet: Bei wöchentlich drei Rätseln bezahlt sie pro Jahr Fr. 109.20 Porto. Noch teurer ist die telefonische Variante: Ein Anruf kostet 90 Rappen - im Jahr sind das Fr. 140.40. "Wer verdient sich damit eine goldene Nase?", fragt sie sich.
"Die "Glückspost" bereichert sich nicht", erklärt Redaktionsleiterin Inge Jucker. Täglich würden Berge von Postkarten und zahlreiche Anrufe eintreffen. Um den Aufwand in Grenzen zu halten, habe man die einzelnen Rätsel aufgeteilt. Die Administration werde von einer Drittfirma erledigt. Jucker: "Die Einnahmen aus den Telefonanrufen decken nur die Kosten, die uns dadurch entstehen."
Robertine Gabler ist der Spass am Rätseln und an der "Glückspost" vergangen. Nach 50-jähriger Treue will sie die Zeitschrift nicht mehr abonnieren. Denn das Abo sei mit 146 Franken jährlich beinahe gleich teuer wie das Mitmachen beim Kreuzworträtsel.