Solarien informieren Kundschaft zu wenig
Solarien klären ihre Kunden ungenügend über die Risiken von UV-Strahlen auf. Das zeigt eine Stichprobe des Kantonslabors Basel-Stadt.
Inhalt
saldo 15/2012
21.09.2012
Letzte Aktualisierung:
24.09.2012
Andreas Gossweiler
Das Bräunen in Solarien kann Hautkrebs und Augenschäden verursachen. Die Solarienbesitzer sind deshalb verpflichtet, ihre Kunden über diese Risiken zu informieren. Das steht in der Schweizer Norm für elektrische Geräte. Für Fachleute und Behörden ist diese Norm verbindlich.
Doch bei der Information hapert es. Bei einer Kontrolle stellte das Kantonslabor Basel-Stadt fest, dass 27 von 30 kontrollierten Betrieben ihre Kunden ungenügend über...
Das Bräunen in Solarien kann Hautkrebs und Augenschäden verursachen. Die Solarienbesitzer sind deshalb verpflichtet, ihre Kunden über diese Risiken zu informieren. Das steht in der Schweizer Norm für elektrische Geräte. Für Fachleute und Behörden ist diese Norm verbindlich.
Doch bei der Information hapert es. Bei einer Kontrolle stellte das Kantonslabor Basel-Stadt fest, dass 27 von 30 kontrollierten Betrieben ihre Kunden ungenügend über die gesundheitlichen Risiken aufklären. Peter Schafroth vom Kantonslabor: «In einigen Betrieben gab es gar keine Informationen, in anderen fehlten einzelne Angaben.»
Auch in anderen Kantonen ist die Information lückenhaft. Das zeigt ein Augenschein in Selbstbedienungssolarien in Zürich. Im Studio Mexican Sun zum Beispiel hängen zwar Zettel, auf denen steht, dass Personen unter 18 Jahren das Studio nicht betreten dürfen. Doch fehlen Warnhinweise für Menschen mit heller Haut. Im Solarium Megasun wird nirgends darauf hingewiesen, dass sich Minderjährige nicht bräunen dürfen. Nur im Studio At The Beach stehen alle wichtigen Informationen auf einem Plakat.
Solarienverband weist Vorwürfe von sich
Megasun-Inhaberin Chantal Heller entgegnet: «Meine Kunden sind gut informiert und wissen Bescheid über UV-Strahlen.» Dennoch verspricht sie, einen Warnhinweis für Personen unter 18 Jahren anzubringen.
Armin Linggi, Inhaber des Studios Mexican Sun, räumt ein: «Bei älteren Geräten fehlt der Hinweis, dass Menschen mit heller Haut die Geräte nicht benützen sollen.» Linggi will das nachholen. Der Solarienverband Photomed schreibt, alle Mitglieder des Verbands würden die Kunden über den richtigen Umgang mit UV-Licht informieren.
Darauf müssen Sie achten
Solariumbesuche belasten den Körper. Personen unter 18 Jahren dürfen nicht ins Solarium. Auch Menschen mit hohem Hautkrebsrisiko müssen auf Solariumbesuche verzichten. Dazu gehören Personen mit heller Haut und Menschen, die in der Kindheit viele Sonnenbrände hatten oder Krebsfälle in der Familie. Um Augenschäden zu vermeiden, ist im Solarium immer eine Schutzbrille zu tragen.