Gegen das Sammeln und Speichern von persönlichen Daten kann man sich wehren – auch bei Moneyhouse. Diese Kreditauskunftsdatei speichert unter www.moneyhouse.ch Informationen zu acht Millionen Privatpersonen in der Schweiz. Erfasst sind unter anderem Adresse, Telefon, Geburtsdatum, Personen im gleichen Haushalt, frühere Wohnorte oder Nachbarn. Die Moneyhouse-Betreiberin Itonex AG hat die Angaben ohne Einwilligung der Gespeicherten publiziert. Es finden sich auch Daten, die im Telefonbuch gesperrt wurden.

Der Datenschutzbeauftragte Hanspeter Thür beantragte kürzlich aufgrund von diversen Klagen beim Bundesverwaltungsgericht die Sperrung der Personensuche. Tatsächlich blockierte Moneyhouse dann den Zugang – jedoch nur für zwei Wochen. Grund: Das Gericht stufte die Sperrung aller Daten als unverhältnismässig ein. Jedoch erfolgte die Aufhebung mit einer Auflage: Verlangt jemand die Löschung seiner Daten, muss das Unternehmen gleichentags reagieren. Bisher blieben Löschungsbegehren oft wochenlang liegen.

Die Itonex AG muss jedermann sofort und gratis Auskunft über die Daten geben, die über ihn gespeichert sind. Das gilt für Private wie für Unternehmen. Musterbriefe für Auskunfts- und Löschungsbegehren lassen sich auf der Seite des Datenschutzbeauftragten unter www.edoeb.admin.ch/dokumentation/00503/00596/01788/index.html?lang=de herunterladen.

Eine Kontrolle der Daten ist empfehlenswert: Eine Stichprobe von saldo ergab, dass rund 80 Prozent der bei Moneyhouse gespeicherten Informationen über den Verlag falsch waren.