Grössere Auswahl an Hybrid- und Erdgasautos
Der VCS zeigt die saubersten Autos in der Schweiz. Das neue CO₂-Gesetz soll die Fahrzeuge noch umweltverträglicher machen. Doch es hat Lücken.
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saldo 05/2012
11.03.2012
Letzte Aktualisierung:
13.03.2012
Marc Mair-Noack
Autos mit einer Kombination aus Elektro- und Benzinmotor belasten die Umwelt am wenigsten. Dies zeigt die diesjährige Auto-Umweltliste des Verkehrs-Clubs der Schweiz VCS. Sie umfasst die umweltverträglichsten Fahrzeuge auf Schweizer Strassen. An der Spitze steht wie im Vorjahr der Lexus CT 200 h Hybrid. Neu befinden sich vier Hybrid-Fahrzeuge unter den sechs saubersten Autos. Konkurrenz erhalten sie von Fahrzeugen mit Erdgas-Antrieb. Neu sind zwei solche Modelle von Ford unter den T...
Autos mit einer Kombination aus Elektro- und Benzinmotor belasten die Umwelt am wenigsten. Dies zeigt die diesjährige Auto-Umweltliste des Verkehrs-Clubs der Schweiz VCS. Sie umfasst die umweltverträglichsten Fahrzeuge auf Schweizer Strassen. An der Spitze steht wie im Vorjahr der Lexus CT 200 h Hybrid. Neu befinden sich vier Hybrid-Fahrzeuge unter den sechs saubersten Autos. Konkurrenz erhalten sie von Fahrzeugen mit Erdgas-Antrieb. Neu sind zwei solche Modelle von Ford unter den Topten: der Focus 1.6 i und der Fiesta 1.25 (siehe Tabelle).
Der CO2-Ausstoss muss nur im Schnitt stimmen
In Zukunft sollen Autos per Gesetz noch sauberer werden: Die EU führt dieses Jahr neue Grenzwerte für den Kohlendioxid-Ausstoss von Neuwagen ein. Die Schweiz übernimmt diese Regeln ab 1. Juli im CO₂-Gesetz. Das bedeutet: Schweizer Importeure müssen sicherstellen, dass ihre Autos im Schnitt nicht über 130 Gramm CO₂ pro Kilometer ausstossen.
Das tönt zwar gut, bringt aber in Sachen Luftqualität nicht viel. «Die Importeure werden den Wert problemlos einhalten», sagt dazu VCS-Sprecher Gerhard Tubandt. Dies dank einer Spezialregelung: Hat ein Importeur vor allem Fahrzeuge mit hohem CO₂-Ausstoss in seiner Flotte, darf er sich mit einem Importeur von sparsamen Autos zusammenschliessen, um den erlaubten Grenzwert im Durchschnitt zu erreichen.
Sonderregeln für Nischenhersteller
Die CO₂-Grenze ist ausserdem vom Gewicht des Wagens abhängig. Je schwerer, desto höher ist der erlaubte Wert. Leichte Wagen von einer Tonne Gewicht dürfen im Schnitt 109 Gramm CO₂ pro Kilometer ausstossen, schwere Autos mit 2,2 Tonnen Gewicht 164 Gramm. Kurt Egli vom VCS spricht von einem Kompromiss zwischen der europäischen Autolobby und der EU.
Auch exklusive Nischenhersteller, die in der EU höchstens 300 000 Spezialwagen verkaufen, profitieren im neuen Gesetz von massiv höheren Grenzwerten: Unabhängig vom Modell dürfen Ferraris die Umwelt mit durchschnittlich 303 Gramm CO₂ verschmutzen, Aston Martin sogar mit 320 Gramm – das Dreifache eines Kleinwagens. «Man sollte diese Hersteller mehr in die Pflicht nehmen», fordert VCS-Sprecher Gerhard Tubandt.