Wer seine Kreditkarte im Ausland einsetzt, zahlt einen Bearbeitungszuschlag. Dieser liegt je nach Kartenherausgeber und Karte zwischen 0,9 und 2,5 Prozent. saldo weiss: Die Viseca, die für Kantonal- und Raiffeisenbanken, Migros Bank sowie Bank Coop Visa- und Mastercard-Karten herausgibt, will diese Gebühr anheben. Dies geht aus einem internen Schreiben der Viseca an die angeschlossenen Banken hervor. Alle Privatkartenbesitzer sollen per 1. April einen Zuschlag von 1,5 Prozent zahlen – damit erhöht sich die Gebühr um 20 Prozent.

Pikant: In der Begründung des Aufschlags schreibt die Viseca: «Die Höhe der Bearbeitungszuschläge wird gemäss unseren Erkenntnissen von der Mehrheit der Kunden wenig beachtet.» Auf Deutsch: Die Kunden merken nicht, wenn es teurer wird. Laut Viseca ist der Aufschlag «eine direkte Folge» der zunehmenden Regulierungen durch die Wettbewerbskommission. Die Weko erreichte, dass die Kreditkartenfirmen bei den Händlern nicht mehr so hohe Kommissionen verlangen können wie bis anhin. Die Viseca holt sich die wegfallenden Einnahmen nun einfach bei den Kartenbesitzern.

Die Viseca sei gezwungen, auf alternative Einnahmequellen auszuweichen, sagt Sprecherin Bettina Freihofer. Für Weko-Präsident Walter Stoffel ist diese Begründung «eine Ausrede». Wenn andere Kreditkartenherausgeber mit den Gebühren nachziehen, wäre das für ihn zudem ein Hinweis auf kartellähnliche Absprachen. Eine saldo-Umfrage zeigt: Auch andere Kartenherausgeber erwägen Massnahmen, um an mehr Geld zu kommen.