Tania und Michael wohnen abgeschieden auf einer Farm auf der Nordinsel Neuseelands. Der nächste Nachbar ist 1 Kilometer entfernt. Die Farm mit einer Fläche von 400 Hektaren erbte Michael von seinen Eltern. Das Paar müsste eigentlich nicht mehr arbeiten, betreibt die Farm aber aus Freude weiter. Michael ist selbständiger Rinder- und Schafbauer. Früher exportierte er das Fleisch in die USA. Heute verkauft er es auf dem Wochenmarkt. Tania hat ihre Leidenschaft fürs Backen zum Beruf gemacht. Sie gründete ihre eigene Firma «Cake me Happy» und macht Hochzeits- und Geburtstagstorten. 

Die beiden Töchter sind ausgezogen und arbeiten als Primarlehrerinnen in Hamilton, eine Autostunde entfernt.

Finanzielle Situation

Haushaltseinkommen pro Monat: 

8100 Franken

Kosten fürs Wohnen pro Monat: 

240 Franken (für Strom und Internet). Das Haus gehört ihnen.

Kosten für Krankenversicherung pro Monat: Sie haben keine Kranken­versicherung. Aufs Alter hin überlegen sie, für 270 Franken eine abzuschliessen.

Steuern pro Jahr: 20 000 Franken.

Sind Sie mit der Wohnsituation zufrieden?

Ja, sehr. Wir lieben das ruhige Leben. Mit dem Auto sind wir in einer Viertelstunde in der Stadt.

Was gibt es heute zum Abendessen?

Gebratenes Lamm von unserer eigenen Farm. Dazu Süsskartoffeln mit Kürbis und Broccoli.

Warum haben Sie Ihre Berufe gewählt?

Tania: Ich liebe es zu backen, weil ich dabei kreativ sein kann. Ich fing an, für Freunde zu backen, und auf einmal haben auch andere nachgefragt. So nahm das Ganze seinen Lauf.

Michael: Die Farm und die Arbeit mit den Tieren sind meine grosse Leidenschaft.

Wie viel Zeit benötigen Sie für den ­Arbeitsweg?

Tanja: Wir haben keinen Arbeitsweg, da wir auf der Farm wohnen. Die Kuchen liefere ich auf der ganzen Nordinsel aus und bin dann stundenlang mit dem Auto unterwegs.

Wie lange arbeiten Sie?

Tania: Ich arbeite unregelmässig. Im Durchschnitt erhalte ich jede Woche eine Kuchenbestellung. Fürs Backen brauche ich rund einen Tag.

Michael: Ich bin jeden Tag von morgens bis abends auf der Farm. Weil mir aber noch ein Angestellter hilft, können wir einmal pro Jahr für längere Zeit in die Ferien fahren.

Welche Verkehrsmittel benützen Sie? 

Das Auto. An unserem Wohnort gibts keine öffentlichen Verkehrsmittel.

Wo verbrachten Sie Ihre letzten Ferien?

In Nordaustralien.

Sparen Sie Geld?

Ja, für eine neue Küche. Und wir träumen von Ferien in der Türkei und Ägypten. Weil wir keine Krankenversicherung haben, legen wir auch für Notfälle etwas auf die Seite.

Welchen Luxus leisten Sie sich?

Wir gehen mit unseren Töchtern in unser Lieblingsrestaurant. Und natürlich unsere Ferien.