Geräte fürs «Outdoor Cooking» (Kochen im Freien) findet man zum Beispiel in Küchen- und Gartencentern. Wer bei schönem Wetter draussen kochen möchte, muss aber nicht unbedingt ein teures Küchenelement für den Aussenbereich kaufen. Viele Grillmodelle bieten genügend Zubehör zu erschwinglichen Preisen. Dann kann man auch kochen und backen.
Direkt und indirekt grillieren
Direkt grillieren kann man auf jedem Grill – egal, ob er mit Holzkohle, Gas oder elektrisch funktioniert. Das Grillgut wird direkt über der Wärmequelle positioniert. Die Temperatur beträgt 160 bis 300 Grad. Diese Methode eignet sich für alles, was in 15 bis 20 Minuten gar ist – etwa Würstchen, Steaks, Burger, Spiesse und Gemüse. Ein Grill mit Deckel ist nicht unbedingt nötig, aber von Vorteil. Grund: Wird die Hitze reflektiert, verkürzt sich die Garzeit und das Fleisch bleibt saftig.
Etwas komplexer ist das indirekte Grillieren: Beim Holzkohlegrill ist ein Deckel nötig. Die Kohlen platziert man seitlich (eckiger Grill) oder am äusseren Rand (runder Grill) der Feuerschale. Das Grillgut kommt in die Mitte des Rostes.
Beim Gasgrill brauchts mehrere Brenner. Fleisch & Co. legt man zwischen zwei Wärmequellen. Der Effekt: Das Grillgut wird durch die zirkulierende heisse Luft schonend bei 130 bis 200 Grad gegart – ähnlich wie im Backofen. Diese Technik eignet sich auch für grosse Fleischstücke, Braten, Poulet, gefülltes Gemüse, Aufläufe, Brot und Pizza.
Vorteile eines Gasgrills
Mittlerweile sind Gasgrills beliebter als Holzkohlegeräte. Gründe: Einerseits ist ein Gasgrill blitzschnell heiss. Das ist praktisch, wenn man z. B. nach der Arbeit noch schnell etwas grillieren möchte. Andererseits lassen sich gleichzeitig verschiedene Speisen zubereiten – sofern man zwei oder mehr Brenner hat. Zudem kann man die Temperatur präzise einstellen – ähnlich wie beim Kochherd. Kommt dazu: Luxuriöse Gasgrills verfügen oft über eine separate Kochstelle. Darauf kocht man in einer Pfanne, was auf dem Rost nicht zubereitet werden kann – etwa Saucen und Teigwaren. Einige Modelle haben einen Rückenbrenner, der sich besonders für Fleisch am Spiess eignet.
Punkto Zubehör bleiben kaum Wünsche offen: Erhältlich sind Tapas-Pfännchen, Pizza- und Brotbacksteine, Auflaufformen, Woks, Teppanyaki-Platten, Kuchenbleche und diverse Pfannen, u. a. für Risotto, Omeletten und Schnitzel.
Einiges davon gibt es auch für Holzkohle-Grills, etwa Pizza- und Brotbacksteine, Woks und Pfannen.
Ist beim Gas- oder Holzkohle-grill kein motorbetriebener Drehspiess dabei, kann dieser bei vielen Modellen nachgekauft werden.
Für jeden Geschmack etwas
In Bau- und Hobbymärkten findet man folgende Markengrills:
Weber: Holzkohlegrills in Kugel- und Gasgrills in eckiger Form.
Besonderes: Umfangreiches Zubehör erhältlich. Bei einigen Gasgrills gibt es «Flavorizer»-Schienen. Sie leiten das Fett ab und sollen so für mehr Geschmack sorgen.
Koenig: Spezialist für Gasgrills. Alle haben Edelstahlschienen, um den Brenner vor Fett zu schützen («Flav-R-Wave») und einen Dual-Brenner, der eine gleichmässige Hitze garantiert.
Outdoorchef: Markenzeichen sind runde Geräte, manche haben zusätzlich eckige Ablageflächen und Seitenkochstellen.
Besonderes: Gas- und Holzkohle-Grills haben über dem Brenner einen Trichter. Dadurch kann man direkt und indirekt grillieren. Beim Gasgrill kann man den Trichter drehen: Weist die grosse Öffnung nach oben, verteilt sich die Hitze gleichmässig. Setzt man den Trichter umgekehrt ein, wird die Hitze im Rost zentriert. Dadurch soll schädlicher Fettflammenbrand verhindert werden. Für Liebhaber rechteckiger Grills gibt es eine australische Produktlinie.
Campingaz: Dieser Hersteller bietet rechteckige Gasgrills an.
Besonderes: Einige Geräte verfügen über die «RBS»-Technologie: Die Keramikbrenner sind an den Seiten der Grillwanne angebracht. Dadurch tropft kein Fett auf die Brenner. In der Grillwanne sorgen Lavasteine oder Bleche dafür, dass das Grillgut auch von unten Hitze erhält.
Cadac: Die südafrikanische Marke steht für grosse rechteckige Gasgrills.
Besonderes: Die Grillfläche ist in einzelne Roste unterteilt. So kann man für jedes Grillgut das passende Darunter wählen, z. B. eine Grillplatte.
Spezielles für Fans
Fürs Kochen im Freien gibt es zahlreiche – teils wenig bekannte – Varianten. Das ist zwar teurer als ein normaler Grill, bietet aber viel mehr Möglichkeiten.
Dutch Oven: Der gusseiserne Topf mit den drei Füssen wurde in den USA, Australien und Südafrika zum Zubereiten einer Mahlzeit auf dem offenen Feuer verwendet. Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht vermuten würde: Mit dem urtümlich anmutenden Topf kann man kochen, braten und backen. Zum Backen wird Kohle auf dem Deckel und unter dem Gerät platziert. Die Temperatur hängt von Topfgrösse, Aussentemperatur und Anzahl Briketts ab. Der «Oven» eignet sich deshalb eher für Abenteuerlustige.
Barbecue Smoker: Sieht ein bisschen aus wie eine Lokomotive: Auf einer Seite der länglichen Garkammer ist eine Feuerbox, auf der anderen der Schornstein. Dadurch muss der Rauch die Garkammer passieren, bevor er nach draussen entweichen kann. Je nach erreichter Temperatur und ob die Lüftungsklappen geschlossen oder offen sind, werden die Speisen eher gegart oder geräuchert. Die Temperatur regelt man v. a. über die Zu- und Abluft. Man kann Fleisch und Gemüse zubereiten und auch backen – zum Beispiel Pizza.
Outdoor-Küche: Diese Küchenelemente sind speziell für den Aussenbereich gemacht. Man findet sie unter den Stichwörtern «Outdoor Cooking» oder «Outdoor Kitchen». Meist kann man seine Wunschküche aus Modulen selber zusammenstellen, inkl. Wasser und Energieanschluss. Erhältlich ist alles, was es in einer Küche für den Innenbereich auch gibt: Induktionsherd, Wok-Kochstellen, Backofen, Holzkohlegrill, Flaschenkühler, Spülbecken, Arbeitstische und Schubladen. Wie bei einer normalen Küche betragen die Kosten je nach Standard mehrere 1000 bis weit über 20 000 Franken.
Kamado: Diese Keramikgrills gibts in Asien seit 3000 Jahren. Keramik kann Hitze besonders gut speichern. Zudem verbraucht ein Kamado relativ wenig Kohlen, da nur wenig Luftzufuhr nötig ist. Dadurch bleibt das Grillgut saftig. Keramikgrills eignen sich für direktes und indirektes Grillieren. Somit kann man bei 100 Grad Barbecue zubereiten oder bei 400 Grad Steaks scharf anbraten und Pizza backen.
Tipps vor dem Kauf
- Was will ich mit dem Grill zubereiten? Welche Funktionen sind ein Muss?
- Brauchts Arbeits- und Ablageflächen?
- Wie viele Brenner hat das Gerät? Der Gasgrill muss per Knopfdruck gezündet werden können.
- Ist der Rost mehrteilig?
- Kann man die Temperatur einfach überwachen?
- Was für Zubehör gibts?
- Sind Griff und Räder stabil (evtl. arretierbar)?
- Hat der Grill eine Deckelhalterung?
- Kann man Arbeits- und Ablageflächen abklappen?
- Lässt sich der Grill einfach reinigen? Die Fettauffang-schale sollte sich problemlos herausnehmen lassen.