Wie viel Fleisch ist eigentlich unbedenklich?

Das wissen wir nicht, das geht aus den Studien nicht hervor. 

Was konnten Sie belegen? 

Wir konnten Folgendes zeigen: Wer täglich 50 g Fleisch oder Wurst isst, erhöht sein Darmkrebsrisiko um etwa ein Fünftel. 

Was heisst das konkret? 

Bei Männern beträgt das tat­sächliche Risiko etwa 6 Prozent. In absoluten Zahlen ausgedrückt: 6 von 100 Männern erkranken in ihrem Leben an Darmkrebs. Bei Männern, die weniger oder kein Fleisch essen, sind es knapp 5.

Und bei den Frauen?

Da sind es rund 5 von 100. Bei Frauen, die weniger oder kein Fleisch essen, sind es nur 4. 

Warum der Unterschied zwischen Mann und Frau?

Frauen haben ein tieferes Risiko als Männer, weil sie weniger rauchen und weniger Alkohol trinken. Beides sind auch Risiko­faktoren für Darmkrebs. Zudem essen Frauen im Durchschnitt doch etwas weniger Fleisch.

Fleischkonsum, so scheint es, erhöht das Risiko nur gering.

In Bezug auf das Risiko für die einzelne Person mag das stimmen. Hochgerechnet auf die Bevölkerung würde sich aber mit einer vegetarischen oder einer fleisch­ärmeren Kost eine Reihe von ­vorzeitigen Todesfällen verhindern lassen. 

Kommt es darauf an, ob man Cervelats, Bratwurst oder Bündnerfleisch isst?

Vermutlich nicht, denn alle drei sind verarbeitet. Das heisst, sie sind gesalzen, gepökelt oder geräuchert. Sie enthalten Nitrit­pökelsalze und andere Stoffe. ­