Pro Jahr werden in der Schweiz fürs maschinelle Wäschetrocknen 800 Millionen Kilowattstunden Strom verbraucht. Dies hat die Stromspar-Plattform Topten.ch berechnet. Das entspricht einem Fünftel der Jahresleistung des Atomkraftwerks Mühleberg BE. Und: Wer seine Wäsche mit einem Tumbler trocknet, benötigt dafür im Extremfall drei- bis viermal so viel Strom wie fürs Waschen.
Die verschiedenen Systeme für das maschinelle Wäschetrocknen haben alle Vor- und Nachteile:
Tumbler
1. Abluft-Tumbler
So funktionierts: Die Luft wird aus dem Raum angesaugt, erhitzt und durch die Wäsche in der Trommel geblasen. Dort nimmt die Luft Feuchtigkeit auf und leitet sie per Schlauch ins Freie.
Vorteile:
- Abluft-Tumbler sind günstig in der Anschaffung (Preise ab 300 Franken).
- Platzsparend: Es braucht keine Wäscheleinen.
- Praktisch: Die Wäsche muss nicht aufgehängt werden.
- Braucht im Schnitt etwas weniger Strom als ein Kondensations-Tumbler.
- Die Wäsche wird angenehm weich. Dadurch ist oft kein Weichspüler nötig.
Nachteile:
- Mässige Energieeffizienz: Nur Energieetikette B oder C.
- Wärme aus dem Trocknungsraum entweicht mitsamt der Abluft nach draussen. Als Folge muss in der kalten Jahreszeit nachgeheizt werden.
- Es braucht ein Fenster in der Nähe für den Abluft-Schlauch. Beim Betrieb kann es draussen störende Gerüche geben.
- Nicht alle Textilien vertragen den Tumbler: Symbole (siehe links unten) beachten!
- Durch die hohen Temperaturen wird die Wäsche stärker abgenutzt und kann eingehen.
2. Kondensations-Tumbler
So funktioniert der Kondensations-Tumbler: Die erwärmte Luft strömt durch die Trommel, wo sie die Feuchtigkeit der Wäsche aufnimmt. An einem Kondensator wird die Luft abgekühlt.
Das geht umso besser, je kühler der Ort ist, an dem der Tumbler aufgestellt wird. Die Feuchtigkeit kondensiert und wird in einem Behälter aufgefangen oder mit einem Schlauch direkt in den Abfluss geleitet. Anschliessend wird die Luft wieder aufgewärmt.
Vorteile:
- Günstig in der Anschaffung (Preise ab 500 Franken).
- Platzsparend: Es braucht keine Wäscheleinen.
- Praktisch: Die Wäsche muss nicht aufgehängt werden.
- Kein Wärmeverlust im Trocknungsraum.
- Die Wäsche wird angenehm weich. Dadurch ist oft kein Weichspüler nötig.
Nachteile:
- Mässige Energieeffizienz: Nur Energieetikette B oder C.
- Während der warmen Jahreszeit oder wenn der Trocknungsraum unbelüftet und zu klein ist, ist der Wirkungsgrad noch schlechter als beim Abluft-Tumbler. Grund: Der Kondensator kann dann nicht mehr richtig kühlen.
- Nicht alle Textilien vertragen das Trocknen im Tumbler. Insbesondere Kleidungsstücke mit dem durchgestrichenen runden Tumblersymbol (siehe links unten), vertragen den Kondensations-Tumbler nicht.
- Durch die hohen Temperaturen wird die Wäsche stärker abgenutzt und kann zudem eingehen.
3. Wärmepumpen-Tumbler
Das Prinzip ist ähnlich wie bei einem Kondensations-Tumbler: Am heissen Teil der Wärmepumpe wird die Luft aufgewärmt. Dann nimmt sie die Feuchtigkeit der Wäsche auf und gibt sie am kalten Teil der Wärmepumpe wieder ab. Der entscheidende Unterschied: Durch die zurückgewonnene Wärme wird die Luft anschliessend wieder aufgeheizt.
Vorteile:
- Gute Energieeffizienz: Energieetikette A.
- Es wird nur halb so viel Strom wie bei Abluft- und Kondensations-Tumblern verbraucht.
- Platzsparend: Es braucht keine Wäscheleinen.
- Praktisch: Wäsche muss nicht aufgehängt werden.
- Kein Wärmeverlust im Trocknungsraum.
- Wärmepumpen-Tumbler trocknen bei tieferen Temperaturen. Das ist für die Textilien schonender als bei anderen Tumbler-Systemen.
- Die Wäsche wird angenehm weich. Dadurch ist oft kein Weichspüler nötig.
Nachteile:
- Mittleres Preissegment (ab Fr. 1000.–). Oft gibt es aber Förderbeiträge (siehe Box Seite 43).
- Nicht alle Textilien vertragen das Trocknen im Tumbler. Beachten Sie die Symbole auf den Wäsche- und Kleidungsstücken (siehe Seite 40).
- Wäsche wird stärker abgenutzt und kann zudem eingehen.
Wichtig: Seit diesem Jahr dürfen in der Schweiz nur noch Tumbler mit Energieetikette A verkauft werden. Somit sind in erster Linie noch Wärmepumpen-Tumbler erhältlich.
Raumluft-Wäschetrockner
So funktioniert das System: Der Raumluft-Wäschetrockner arbeitet mit einer Wärmepumpe. Er saugt die feuchte Luft an, die Feuchtigkeit kondensiert am kalten Wärmetauscher der Wärmepumpe. Mit der gewonnenen Energie wird die Luft wieder erwärmt. Das kondensierte Wasser sammelt sich in einem Behälter oder fliesst via Schlauch in die Kanalisation. Der Raumluft-Wäschetrockner schaltet automatisch ab, wenn die Raumluft nicht mehr feucht ist.
Vorteile:
- Gute Energieeffizienz: Energieetikette A1 bis B2.
- Kein Wärmeverlust im Trockenraum.
- Der Raum wird mit entfeuchtet – gut bei feuchten Kellern.
- Alle Arten von Textilien können getrocknet werden – auch solche, die nicht in den Tumbler dürfen.
- Genau so schonend wie natürliches Trocknen, da weder mechanische Kräfte noch Wärme auf die Wäsche einwirken.
Nachteile:
- Mittleres Preissegment (Geräte ab 1300 Franken). Oft gibt es aber Förderbeiträge.
- Das Trocknen dauert 4 bis 7 Stunden – also dreimal so lang wie mit Tumbler oder Trockenschrank.
- Erhöhter Platzbedarf: Es braucht Wäscheleinen, aber man kann dichter hängen als ohne Gerät.
- Mehr Aufwand: Wäsche muss aufgehängt werden.
Trockenschrank
So funktionierts: Die feuchte Wäsche wird an Stangen im Trockenschrank aufgehängt. In den Schrank wird nun warme Luft geblasen. Diese nimmt die Feuchtigkeit auf und gibt sie nach dem Prinzip des Wärmepumpen-Tumblers wieder ab. Das Wasser wird in einem Behälter aufgefangen oder direkt in den Abfluss geleitet.
Vorteile:
- Energieeffizienz: Energieetikette A.
- Gleich schnelles Trocknen wie in einem Tumbler.
- Kein Wärmeverlust im Trockenraum.
- Alle Arten von Textilien können getrocknet werden – auch solche, die nicht in den Tumbler dürfen.
- Genau so schonend wie natürliches Trocknen, da weder mechanische Kräfte noch Wärme auf die Wäsche einwirken.
- Platzsparend: Braucht nur etwas mehr Platz als ein Tumbler, keine Wäscheleinen nötig.
Nachteile:
- Sehr teuer in der Anschaffung (Preise ab 9000 Franken). Teilweise gibt es Förderbeiträge.
- Erst wenige Modelle erhältlich.
- Mehr Aufwand: Wäsche muss aufgehängt werden.
- Grosse Stücke wie Bettwäsche aufzuhängen braucht Übung.
Strom sparen mit dem Tumbler
Drei Tipps, um den Stromverbrauch des Tumblers zu minimieren:
- Wäsche in der Waschmaschine mit hoher Drehzahl schleudern. So trocknet sie im Tumbler schneller.
- Tumbler ganz füllen, maximale Füllmenge aber nicht überschreiten.
- Entfernen Sie nach jedem Gebrauch die Flusen aus dem Sieb in der Tumbler-Tür und kippen Sie das kondensierte Wasser aus dem Auffangbehälter.
Wenn es die Maschine verlangt, ist auch der Wärmepumpen-Filter zu reinigen. Sonst dauert das Trocknen länger und braucht mehr Strom.
Schneller trocknen mit dem Raumluft-Wäschetrockner
Bei Raumluft-Wäschetrocknern muss man folgende Punkte besonders beachten:
- Die Wäsche in der Waschmaschine mit hoher Drehzahl schleudern. Sie enthält so weniger Feuchtigkeit und trocknet schneller.
- Türen und Fenster schliessen: Der Raumluft-Wäschetrockner kann nur effizient arbeiten, wenn nicht ständig kalte und feuchte Luft von draussen hinzukommt. Deshalb Türen und Fenster zu!
- Schwer trocknende Stücke wie Jeans und Manchester direkt vor dem Gerät aufhängen. Leintücher und andere grosse Wäschestücke über zwei Leinen hängen, damit eine Tunnelwirkung entsteht. Hosen am Hosenbund mit je zwei Wäscheklammern pro Leine an zwei Leinen aufhängen.
- Am Schluss starten: Wäschetrockner am besten erst einschalten, wenn die gesamte Wäsche hängt. Wenn möglich später keine feuchte Wäsche mehr dazuhängen.
Hier gibts Geld zurück
Was viele nicht wissen: Für den Kauf eines Wärmepumpen-Tumblers, eines Raumluft-Wäschetrockners oder eines Trockenschranks erhält man mancherorts Förderbeiträge.
Wer sich für einen Wärmepumpen-Tumbler, einen Raumluft-Wäschetrockner oder einen Trockenschrank entscheidet, erhält zumindest einen kleinen Teil der Kosten zurück: Fünf Energieunternehmen und diverse Gemeinden bezahlen Förderbeiträge. Ein Beispiel: Meggen LU vergütet 300 Franken beim Kauf eines Wärmepumpen-Tumblers oder eines Raumluft-Wäschetrockners.
Eine Auflistung aller Energieunternehmen und Gemeinden, die Förderbeiträge er- statten, mit genauen Infos zu Höhe, Prozedere und Bedingungen findet sich unter: www.topten.ch/deutsch/foerderprogramme.html